"Bissig, gierig, gallig, scharf, aggressiv": VfL ließ alles vermissen

Beim Hamburger SV zeigte sich der VfL Osnabrück chancenlos und steckte eine deutliche 0:5-Pleite ein. Cheftrainer Marco Grote akzeptierte das Ergebnis für diesen Tag, wollte daraus aber keine negativen Schlüsse für das Gesamtkonstrukt der Lila-Weißen ziehen lassen. Trotz momenater Schwächephase habe das Team von der Bremer Brücke in dieser Saison bereits einiges erreicht.

"HSV war die bessere Mannschaft"

Nach einem 4:2-Sieg am 7. Spieltag gegen Regensburg fand sich der VfL Osnabrück auf einem direkten Aufstiegsplatz wieder. Obwohl das Team im Sommer einen Umbruch erlebte, inklusive des Trainerwechsels zu Marco Grote, zeigten sich die Lila-Weißen unbeeindruckt und trotzten den Erwartungen, dass es nur gegen den Abstieg gehen würde. Nun aber kassierte Osnabrück eine 0:5-Schlappe in Hamburg, es war bereits die vierte Niederlage der letzten fünf Spiele. "Das Spiel ist relativ einfach erzählt", begann VfL-Coach Grote in der Pressekonferenz nach der Partie: "Der HSV war die bessere Mannschaft. Extrem bissig, gierig, gallig, scharf, aggressiv und mit Tempo. All das haben wir vermissen lassen."

Die Osnabrücker starteten mit einer Dreierkette gegen die Offensivkraft des HSV, nach kurzer Zeit stellte Grote bereits auf Viererkette um. In beiden Formationen bekam der VfL nicht den nötigen Zugriff, um sich gegen die Elbstädter zu wehren. "Wir waren schlichtweg zu passiv, egal in welcher Ordnung. Wir haben kaum in die Zweikämpfe gefunden und wenn, dann haben wir sie verloren", fasste Grote schonungslos zusammen un akzeptierte, dass der VfL "insgesamt die unterlegene Mannschaft" war.

Grote sucht keine Alibis

Dass der VfL für einen Punktgewinn beim favorisierten HSV einen Sahnetag bräuchte, war den Beteiligten im Osnabrücker Umfeld wohl schon vorher klar. "Mit allem drum und dran samt Eigentor ist das alles andere als optimal für uns gelaufen", musste Grote allerdings festhalten, dass die Osnabrücker davon schlichtweg "weit weg von" waren. Mit diesem Ergebnis rutscht der VfL zudem auf den elften Tabellenplatz ab - es ist die schlechteste Platzierung der Saison seit dem 1. Spieltag. Weil die Osnabrücker nicht mehr an den zwischenzeitlichen Höhenflug anknüpfen konnte, kam nun die Frage auf, ob der VfL nun verspätet vom Umbruch getroffen wurde.

"Ich kann mit solchen Alibis nicht viel anfangen", verneinte Grote, dass es darauf allein nicht zurückzuführen sei. "Wir haben immer davon gesprochen, dass wir uns strecken müssen und viel passen muss, dass wir Punkte holen können. Das ist uns gelungen, die schmeiß ich ja nicht weg. Die haben wir immer noch", so der Cheftrainer über die Tatsache, dass in den ersten Matches der Saison das nötige Spielglück auf Seiten des VfL dabei war. Dies gilt es sich zurückzuholen: "Es ist jetzt alles nicht dramatisch, aber es wäre natürlich schön, wenn wir konsequenter in die Spur kommen." Alles bisherige deswegen "über Bord" zu schmeißen kam für den Fußballlehrer daher nicht in Frage. Am kommenden Freitag schließt der VfL die Hinrunde gegen den FC Erzgebirge Aue ab.

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