"Brauchen neuen Impuls:" Bochum trennt sich von Robin Dutt

Robin Dutt ist nicht länger Trainer des VfL Bochum. Nachdem der 54-Jährige am Samstag unmittelbar nach dem 3:3 gegen Wehen Wiesbaden seinen Rücktritt angeboten hatte, beurlaubte ihn der Verein am Montagnachmittag im Anschluss an "intensive Gespräche und Analysen" mit sofortiger Wirkung.

Verein nicht mehr überzeugt

"Ich werde das Gespräch mit Sportvorstand Sebastian Schindzielorz suchen. Ich will nicht rumeiern und warten, bis das typische Szenario losgeht. Dieser Verein kann nicht mit einem angezählten Trainer in die die nächsten Wochen gehen", hatte sich Dutt nach dem Spiel gegen Wiesbaden für den Verein "völlig überraschend" selbst in Frage gestellt. Am Sonntag kam es zu den angekündigten Gesprächen, am heutigen Montag wurden sie fortgesetzt - allerdings ohne Dutt: "Das Präsidium hat Robin Dutt, nachdem er sich mit der Geschäftsführung und dem Vorstandsvorsitzenden austauschen konnte, zu einem persönlichen Gespräch mit dem gesamten Gremium eingeladen, um sich seine Sichtweise und Beweggründe für die aus Vereinsperspektive von ihm geäußerten Rücktrittsgedanken anzuhören. Für dieses Treffen am heutigen Montagvormittag stand er nicht zur Verfügung", teilte der Verein mit.

Im Gesamtzusammenhang sei der VfL daher zu dem Ergebnis gekommen, "dass die Mannschaft dem Trainer nach den Vorgängen des Wochenendes und seinem öffentlichen Statement nicht mehr weiterhin vorbehaltlos gefolgt wäre." Gemeint ist unter anderem Dutts ungewöhnliche Ansprache in der Halbzeitpause der Partie gegen Wiesbaden, als er Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz das Wort überlassen haben soll. Zudem stellten mit Manuel Riemann sowie Anthony Losilla zwei Spieler aus der Mannschaft die Taktik um. "An dem Punkt ist der VfL zu der Überzeugung gekommen, dass das Team einen neuen Impuls braucht."

Nachfolger offen

Mit dem angebotenen Rücktritt übernimmt Dutt die Verantwortung für den schwachen Saisonstart mit nur zwei Punkten aus den ersten vier Spielen sowie für das schwache Auftreten beim Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden. Zwar kam der VfL am Ende noch zu einem 3:3, lag aber zur Pause nach einer desaströsen Vorstellung mit drei Toren im Rückstand. "Wenn meine Mannschaft so auftritt, wie sie heute in der ersten Halbzeit aufgetreten ist, zwei Punkte abliefert und zum Teil wirklich schlechte Leistungen gebracht hat, dann haben wir gewisse Fehleinschätzungen gemacht und für diese Fehleinschätzungen bin ich hauptverantwortlich", zeigte sich Dutt überaus selbstkritisch.

Dutt hatte das Traineramt beim VfL Bochum im Februar 2018 von Jens Rasiejewski übernommen und den Klub zum Klassenerhalt geführt (Platz 11), wofür ihm die Verantwortlichen dankbar sind: "Er hat das Team in einer sehr schwierigen Situation übernommen und die Mannschaft zum Klassenerhalt geführt. Dieselbe Mannschaft hat dann in der Rückrunde der Saison 2018/19, auch aufgrund einer großen Anzahl verletzter Spieler, nicht die Leistung abgerufen, die von ihr zu erwarten war." Aus den 52 Spielen unter Dutts Regie holte Bochum 18 Siege bei 76:76 Toren. 17 Partien endeten Unentschieden, 17 weitere gingen verloren. Derzeit belegt der VfL den 16. Tabellenplatz und wartet noch auf den ersten Saisonsieg. Wer künftig auf der Bank sitzen wird, ist offen. Über das weitere Vorgehen will der Klub "in Kürze" informieren. Vorerst werden Heiko Butscher, Peter Greiber und Oliver Barth das Training leiten. Dutts Vertrag läuft unterdessen noch bis 2020.

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