Braunschweig zwischen Schicksalsspiel und Angst vor einem Deja-vu

Bei Eintracht Braunschweig kreisen die Gedanken in diesen Tagen nicht alleine um das zum Schicksalsspiel erklärten Abstiegsduell am Sonntag gegen Schlusslicht SV Sandhausen. Immer häufiger drängen nach der 1:5-Klatsche zuletzt beim SC Paderborn besonders bei den Fans der "Löwen“ Erinnerungen an den Zweitliga-Abstieg vor zwei Jahren ins Bewusstsein.
Vollmann sieht "Parallelen“ zum Abstieg 2021
Selbst Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann hat schon an 2021 gedacht. "Es gibt Parallelen“, räumte der frühere Coach in der Braunschweiger Zeitung kürzlich Gedanken an seine damaligen Erlebnisse ein.
Zugleich aber dementierte Vollmann jegliche Angst vor einem Deja-vu. "Die Mannschaft ist ein komplett anderes Konstrukt als damals“, meint der 65-Jährige: "Unser Team hat in dieser Saison schon mehrmals gezeigt, dass es mit schwierigen Phasen umgehen kann.“
Dennoch ist der bange Blick vieler Eintracht-Fans zurück nachvollziehbar. Auch 2021 hielt Braunschweig bis zum 4:0 am 28. Spieltag beim VfL Osnabrück Kurs auf den Klassenerhalt, ehe die Niedersachsen nach nur noch zwei weiteren Punkten aus den letzten sechs Begegnungen doch abstiegen.
Die ähnliche Entwicklung in der laufenden Saison mag zufällig sein, aber dennoch drängen sich Vergleiche auf: Nach dem 2:1 eben wiederum am 28. Spieltag bei Rekordseriensieger und Aufstiegsaspirant FC St. Pauli erschien die Rettung nur noch als eine Frage der Zeit, doch die beiden nachfolgenden Partien verlor das Team von Trainer Michael Schiele, kam dabei in Paderborn sogar richtig unter die Räder und hat nur noch drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone.
"Vielleicht waren alle nach dem Sieg bei St. Pauli etwas zu euphorisch“, sinnierte Vollmann und berichtete über intensive Gespräche in den vergangenen Tagen: "Wir haben uns selber noch einmal kontrolliert, gefragt, ob wir alles richtig machen oder an den Abläufen etwas ändern müssen.“ Kernresultat aller Diskussionen ist erwartungsgemäß, dass die Trendwende in den letzten vier Spielen nur mit maximalem Einsatz zu bewerkstelligen sein dürfte.
Hoffnung auf mehr Stabilität durch Benkovic
Zusätzliche Zuversicht ziehen Schiele und Vollmann vor allem auch aus der voraussichtlichen Rückkehr des in Paderborn wegen einer Brustverletzung fehlenden Verteidigers Filip Benkovic. "Wenn kein Rückfall kommt, wird er auf jeden Fall spielen“, erklärte Schiele auf der Spieltagspressekonferenz. Vollmann setzt für die Defensive sogar darauf, dass "Filip seine Mitspieler besser macht“.
Als weiteren Pluspunkt zunächst für das Duell mit Sandhausen sieht Schiele die Fans des Aufsteigers: "Die sind brutal gut – und das haben sie die ganze Saison lang bewiesen. Der Tempel wird glühen. Es wird laut sein, und wir müssen das auf dem Platz dann auch zeigen.“