Bremen: Schanzer-Gastspiel für Werner „ein Schlüsselspiel“

Ausgerechnet gegen Schlusslicht FC Ingolstadt sollen Werder Bremens Seriensieger ihre Aufstiegsreife unter Beweis stellen. Trainer Ole Werner rief das Gastspiel der stark abstiegsgefährdeten Schanzer am Samstag kurzerhand zu einem wegweisenden Charaktertest aus.

Heranführung an "schwerste Disziplin im Fußball“

"Es kommt eine Mannschaft, die zwar tabellarisch relativ weit von uns entfernt ist, aber zuletzt eine deutliche Leistungssteigerung gezeigt hat. Insofern ist es für mich ein absolutes Schlüsselspiel. Das Wichtigste ist für mich die Art und Weise, wie die Mannschaft auftreten wird. Wir werden extrem gefordert sein in der Aufgabe uns Torchancen zu erspielen und dabei nicht in gefährliche Konter der Ingolstädter zu laufen“, machte der Werder-Coach auf der Spieltagspressekonferenz seine Erwartungshaltung an die Tabellenzweiten klar.

Tatsächlich dürfen die Ansprüche bei den Hanseaten nach inzwischen sieben Siegen nacheinander auch höher sein. Das verdeutlichte Werner auch ohne jede falsche Rücksicht: "Es ist ein Unterschied, ob du Neunter oder Zweiter bist. Die Herangehensweise der Gegner verändert sich. Sie stehen noch defensiver und die Räume sind somit noch kleiner. Da wird das Thema Gegenpressing und Absicherung eine große Rolle für uns spielen. In den Momenten, wo du Bälle verlierst und zurückgewinnst, bekommst du auch gegen einen tiefstehenden Gegner Räume. Sich gegen einen tiefstehenden, kompakten Gegner Torchancen zu erspielen, ohne ins offene Messer zu laufen, ist die schwerste Disziplin im Fußball.“

"Im letzten Drittel aktiver werden“

Im Bewusstsein um die keineswegs zementierte Platzierung in den Aufstiegsrängen fürchtet Werner offenkundig nur wenig mehr als Rückschritte durch Stillstand. "Nur stetige Entwicklung führt dazu, dass du als Mannschaft erfolgreich bleibst“, schrieb der 32-Jährige seinen Spielern nachdrücklich ins Stammbuch und zog als Beispiel den zurückliegenden Erfolg bei Aufsteiger Hansa Rostock als Beispiel für seine Vorgabe an: "Wir haben die Aufgabe, im letzten Drittel aktiver zu werden und aus einer klareren Struktur herauszuspielen, die Momente genauer zu erkennen, wann Tiefe möglich ist und wann es darum geht, das Spiel nochmal zu verlagern. Das ist ein Punkt, an dem wir uns im Vergleich zum Spiel in Rostock verbessern können.“

Zum nächsten Schritt nach vorne beitragen können bei der Generalprobe für das auch für den Aufstiegskampf richtungsweisende Nordderby am 27. Februar (Sonntag) beim Erzrivalen Hamburger SV auch wieder die zuletzt verletzten Stammspieler Milos Veljkovic und Felix Agu. Noch bis kurz vor Spielbeginn offen bleibt unterdessen ein Einsatz von Marco Friedl. Gegen Ingolstadt definitiv nur Zuschauer werden Leonardo Bittencourt wegen einer Gelbsperre und Luca Plogmann nach einem Zusammenprall im Training sein.

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