Darmstadt im Glück: "Was für ein Spiel. Unglaublich"

In der Schlussminute legte sich Tobias Kempe den Ball auf dem Punkt zurecht und verwandelte zum 4:3-Sieg gegen den Karlsruher SC. Dadurch durfte der SV Darmstadt 98 nicht nur den zweiten Saisonsieg feiern, sondern auch seit fünf Spielen in Folge als ungeschlagenes Team vom Platz gehen. Trotzdem balancieren die Lilien gefährlich.

"Halbzeitansprache etwas lauter"

Der Abstand nach unten ist größer, als der Rückstand nach oben - diese Statistik weist der SV Darmstadt 98 nach dem glücklichen 4:3-Sieg gegen Karlsruhe auf. "Aufgrund der zweiten Halbzeit und der ersten Viertelstunde geht der Sieg in Ordnung, allerdings hatten wir in dem Spiel auch eine Phase, in der Karlsruhe das Spiel hätte zumachen können", war sich Cheftrainer Markus Anfang nach der turbulenten Partie bewusst, dass der Gegner mit drei Treffern nahe an einem Punktgewinn kratzte. Zumal Darmstadt zwei Führungen aus der Hand gab.

"Was für ein Spiel. Unglaublich", kommentierte der Siegtorschütze, der letztlich von einem unabsichtlichen Handspiel in der Nachspielzeit profitierte. Doch das glückliche Ende war lange nicht in Sicht. Zur Pause liefen die Lilien einem Rückstand nach Führung hinterher. "In der Halbzeitansprache wurde es dann etwas lauter, das musste auch sein", sah Kempe den Spielverlauf selbstkritisch. Die Ansprache funktionierte, Darmstadt drehte das Spiel erneut - und sah sich unverhofft einem weiteren Nackenschlag durch den zwischenzeitlichen Ausgleich ausgesetzt. Aber das umjubelte Ende ist bekannt.

Zwei freie Tage für SVD-Profis

Als "unnötig spannend" beschrieb auch Marvin Mehlem den zweiten Saisonsieg, der den Kontostand auf neun Punkte auffüllt. Besonders nach der frühen Führung durch Serdar Surdun konnte sich der Mittelfeldspieler den Spielverlauf kaum fassen: "Wie wir Karlsruhe ins Spiel kommen lassen haben, kann ich mir nicht erklären. Wir haben nach der Führung alles ein bisschen auf die leichte Schulter genommen." So mausern sich die Lilien allmählich zum Comeback-König der Liga. Dafür hatte Mehlem wiederum sehr wohl eine Erklärung: "Wir schon gegen Nürnberg und Magdeburg lagen wir auch heute wieder hinten, haben aber guten Fußball gespielt. Wir haben nie an uns gezweifelt, sondern unser Spiel durchgezogen. Durch den Fußballgott wurden wir heute fürs Kämpfen belohnt."

Nun bekommen die Profis erst einmal zwei freie Tage von ihrem Coach geschenkt, denn aufgrund der Englischen Woche ist die Belastung bei den Lilien hoch gewesen. Auch vor diesem Hintergrund atmete Anfang erleichtert auf: "Nachdem es in letzter Zeit nicht so der Fall war, sind wir glücklich, diesmal am Ende das Quäntchen Glück auf unserer Seite gehabt zu haben." Weiter geht es vor der Länderspielpause am Sonntag, dann ist der SC Paderborn in Darmstadt zu Gast.

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