"Das ist ja Wahnsinn": Wie Kiel noch Herbstmeister werden konnte

Holstein Kiel ist nach einem Umbruch im Sommer als Wundertüte in die Saison gestartet. Mit der besten Zweitliga-Hinrunde der Vereinsgeschichte haben sich die Störche zum Herbstmeister aufgeschwungen. Die Freude bei Cheftrainer Marcel Rapp war groß.

"Es geht weiter"

Alexander Mühling, Hauke Wahl, Stefan Thesker, Fin Bartel, Fabian Reese - im vergangenen Sommer gab die KSV Holstein reihenweise Identifikationsfiguren und Leistungsträger ab. Mit Ba-Muaka Simakala und Marcel Engelhardt wurden gerade einmal zwei Akteure verpflichtet, die altersbedingt nicht mehr in die Riege der jungen Talente zählten. Sport-Geschäftsführer Uwe Stöver holte Spieler, die im Schnitt gerade einmal 23,2 Jahre alt sind. Und Cheftrainer Marcel Rapp formte aus der talentierten Truppe den neuen Herbstmeister. Seit dem 1:1-Remis des FC St. Pauli am Sonntag überwintern die Störche sicher auf Platz 1.

"Das ist ja Wahnsinn und ein top Ausrufezeichen. Wir können stolz sein, was wir mit harter Arbeit im Kollektiv geschafft haben", freute sich der KSV-Coach beim Familienbesuch auf dem Weihnachtsmarkt unweit des Hamburger Millerntors. "Aber es geht weiter, wir bleiben bei uns und machen unser Ding." Statt Wundertüte ist Kiel plötzlich Top-Favorit. Denn mit 35 Punkten stellte die KSV einen Zweitliga-Vereinsrekord auf. In der Saison 2017/18, als die Störche schon einmal Herbstmeister wurden, reichten 33 Punkte. Nun gab es in der Hinrunde so viele Zähler wie noch nie zuvor.

St. Pauli noch ungeschlagen

Zuletzt holten die Störche fünf Siege in Folge, was zu elf Erfolgen insgesamt führt. So viele Siege hat kein anderes Team der Liga auf dem Konto. Der FC St. Pauli blieb zwar als einziges Team ungeschlagen, verweilt aber aufgrund von neun Remis auf dem zweiten Rang. Die Kiezkicker verpassten somit die zweite Herbstmeisterschaft nach dem Erfolg in der Saison 2021/22, als sogar 36 Punkte auf dem Hamburger Konto standen. Die Bilanz der Herbstmeister ist in Ordnung - fünf von zehn Teams stiegen in den letzten zehn Jahren am Saisonende auf. Kann Holstein Kiel daran anknüpfen?

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