"Das kotzt mich richtig an": Härtel ärgert sich über Niederlage und Fans

Hansas Negativserie zu Hause bleibt bestehen: Durch das 0:1 gegen den SV Sandhausen kassierte die Kogge am Freitagabend die dritte Pleite in Folge vor heimischem Publikum. Neben den vergebenen Chancen ärgerte Coach Jens Härtel auch das Verhalten einiger Fans.

"Matchglück hat gefehlt"

Während es für den SV Sandhausen der erste Auswärtssieg der Saison war, musste Hansa die dritte Pleite in Serie im eigenen Stadion verkraften. Und auch zum dritten Mal in Folge gelang kein Treffer. Nach einer Anfangsphase mit Problemen habe sein Team "das Kommando übernommen. Da müssen wir zwingend in Führung gehen", sagte Trainer Jens Härtel auf der Pressekonferenz. Doch erst scheiterte Nico Neidhart am Pfosten, danach war SVS-Keeper Nikolai Rehnen zur Stelle und vereitelte die Führung der Hausherren (35.).

Besser machten es die Gäste aus dem Hardtwald: Die Kinsombi-Brüder konterten die Norddeutschen kurz vor der Pause aus, am Ende erzielte Christian Kinsombi die Führung für die abstiegsgefährdeten Kurpfälzer (45.). "Wir hatten die Situationen, aber heute hat uns das Matchglück gefehlt. Es ist nicht so, dass wir chancenlos waren, aber Sandhausen hat den Ball über die Linie gedrückt - wir nicht", war Härtel bedient.

Das Ziel, die 20-Punkte-Marke mit einem Sieg zu knacken, gelang Hansa nicht. "Das kotzt mich richtig an", äußerte sich der Coach am Mikrofon der "Sportschau" deutlich. "An so einem Tag, wenn das letzte Prozent fehlt, kommen die Bälle nicht an und der Ball geht nicht rein", schlussfolgerte der 53-Jährige.

Hinterseer im Visier der Fans

Was ihn am Freitagabend auch störte, war das Verhalten einiger Fans gegenüber Angreifer Hinterseer. Die Verpflichtung von Hannover 96 steht nach elf Spielen im Kogge-Trikot bei einem Tor und einer Vorlage, hat bei den Anhängern keinen guten Stand. So wurden misslungene Aktionen des Österreichers mit Pfiffen quittiert und seine Auswechslung höhnisch beklatscht.

"Das ist ein Thema, was es in Rostock immer mal wieder gibt, dass sich die Fans warum auch immer einen Spieler rausgucken", kommentierte Härtel die Geschehnisse. Auch Angreifer John Verhoek musste dies schon über sich ergehen lassen. "Es wird für den Spieler nicht einfacher, wenn das Stadion jede misslungen Situation mit Buhrufen versieht. Das macht es Lukas nicht einfacher, er hat auch gute Bälle gespielt", nahm der Fußballlehrer den 31-Jährigen in Schutz.

Die Unmutsäußerungen von den Rängen helfe Team und Spieler nicht. "Ich kann deshalb die Zuschauer auch nicht verstehen, warum sie sich ihn herausgepickt haben. Wir müssen damit umgehen. John hat das auch geschafft, jetzt lieben und feiern sie ihn." Vielleicht ändert sich die Lage für Hansa und Hinterseer schon am Mittwoch, wenn das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg ansteht.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"