Derby-Pleite! Wachsen Nürnbergs Sorgen? "Ist im Moment sehr bitter"

Lässt der 1. FC Nürnberg die Saison bereits auslaufen? Manch verbitterter Fan wird sich dieser Frage wohl nach der 1:2-Pleite im Derby gegen Greuther Fürth schon stellen. In der Rückrunde sind die Clubberer jedenfalls noch gar nicht drin. Dabei sahen die Ansätze beim Erzrivalen wiederholt nicht schlecht aus - bis zum Platzverweis nach 34 Spielminuten.

"Das war der Knackpunkt"

Am Ende war Armindo Sieb im Trikot der SpVgg Greuther Fürth der gefeierte Derby-Held, weil er gegen den FCN einen Doppelpack ins Netz legte. Auf der Gegenseite saß wohl Jens Castrop mit trauriger Miene in der Kabine. Wegen eines harmlosen Fouls in der 34. Spielminute wurde der 20-Jährige mit der gelb-roten Karte vom Platz gestellt, denn Schiedsrichter Robert Schröder legte das Vergehen als taktisches Foul aus. "Ich habe die Szene jetzt nicht noch einmal gesehen. Die erste Gelbe Karte ist gerechtfertigt. Die zweite wirkte für mich zu hart, weshalb ich auch noch mit dem Schiedsrichter gesprochen habe. Sie war aber auf jeden Fall der Knackpunkt", erläuterte Jannes Horn nach Abpfiff.

Zum Zeitpunkt des Platzverweises hatten die Fürther das Ergebnis gerade erst auf Remis gestellt. Die Nürnberger gingen zuvor früh in Führung - und hatten die Partie soweit auch ganz gut im Griff. Cheftrainer Cristian Fiél glaubte an seine Mannschaft: "Ich glaube, wenn wir mit 2:0 in Führung gehen, ist es nochmal etwas anderes. Das heißt nicht, dass wir alle Fürther Angriffe hätten unterbinden können, aber die Ausgangslage hätte das Spiel verändert." Unter anderem verhinderte jedoch der Pfosten einen zweiten Einschlag, sodass besagter Sieb die Partie im weiteren Verlauf drehen konnte.

Hält der Vorsprung der Hinrunde?

In der Rückrunde läuft Nürnberg der Musik somit weiter hinterher. Gerade einmal sechs Punkte, erreicht durch einen Sieg gegen Hansa Rostock (3:0) und drei aufeinander folgende Remis, stehen auf der Habenseite des FCN. Dank einer guten Hinrunde ist das Polster auf die Gefahrenzone groß - doch auch acht Punkte könnten bei weiteren Rückschlägen schnell aufgebraucht sein. Am kommenden Samstag (13 Uhr) steht das direkte Duell mit Eintracht Braunschweig an. "Es ist im Moment sehr bitter, weil wir uns viel vorgenommen haben", fasste Fiél die Derby-Niederlage daher noch einmal in einem Satz zusammen.

Die Ansätze fand der FCN-Coach gut. "Wir sind gut in das Derby reingekommen und haben einstudierte Dinge, wie hinter die letzte Kette zu kommen, von Beginn an gut umgesetzt", betonte Fiél, der ebenfalls den Platzverweis als Knackpunkt für die Partie ausmachte. "In Unterzahl zu spielen, macht es für uns natürlich deutlich schwerer." Das angesprochene Spiel gegen Braunschweig wirft nun seine Schatten voraus, denn der FCN sollte möglichst bald beweisen, dass er die Saison nicht schon am 23. Spieltag austrudeln lässt. Aus der Derby-Pleite wolle Horn Kraft ziehen: "Wir sind extrem sauer und für die Fans tut es uns einfach leid. Heute können wir geknickt sein, ab morgen muss der Kopf aber wieder auf Braunschweig gerichtet sein." Nach fünf sieglosen Spielen wäre ein Erfolgserlebnis am Valznerweiher wohl nicht verkehrt.

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