Erster KSC-Sieg seit vier Monaten! "Kann kein Geld der Welt ersetzen"

Die vergangenen Monate hatten es für den Karlsruher SC in sich. Nur zwei Punkte holte die Mannschaft aus acht Ligapartien, wurde immer weiter in den Tabellenkeller durchgereicht. Am Freitagabend nahm der Spuk ein Ende, in Unterzhal drehten die Badener die Partie zu Hause gegen die SpVgg Greuther Fürth, gewannen mit 2:1.

"War ein Zeichen an die Kabine"

Es brauchte nur drei Minuten, um die Stimmung im Wildpark gen Gefrierpunkt zu katapultieren: Nach einem Freistoß köpfte KSC-Mittelfeldspieler Tim Breithaupt den Ball ins eigene Tor (22.). Kurz darauf sah Verteidiger Stephan Ambrosius die gelb-rote Karte, die Hausherren mussten den Rest der Partie in Unterzahl absolvieren (25.). "Was ich da gedacht habe, kann ich gar nicht sagen", meinte Karlsruhe-Coach Christian Eichner im Nachgang auf der Pressekonferenz.

Doch der KSC gab nicht auf. Der 40-Jährige richtete ein "großes Kompliment" an seine Spieler und Co-Trainer, wie mit dieser Situation umgegangen wurde. "Der entscheidende Move war, dass wir all-in gegangen sind. Wir haben uns so entschieden, weil wir den Eindruck hatten, es geht was." Deshalb wurde nicht wie Unterzahl üblich ein Angreifer für mehr defensive Stabilität geopfert, stattdessen das System auf ein 4-3-2 umgestellt. "Es war ein Zeichen an die Kabine, dass wir an die Mannschaft glauben und dass wir bereit sind, all-in zu gehen."

Das nötige Glück gehabt

Und der Plan ging auf, nach 36 Minuten bekamen die Gastgeber nach Einschreiten des VAR einen Elfmeter, den Marvin Wanitzek zum Ausgleich verwandelte. "Den Elfmeter hat es gebraucht. Das 1:1 hat der Mannschaft Kraft und Glaube gegeben, dass was funktioniert." Der Auftrag in der Halbzeit sei gewesen, für Ambrosius und Breithaupt den Sieg zu holen. Gesagt, getan!

Nach einer Kombination mit Fabian Schleusener erzielte Mikkel Kaufmann das 2:1 (73.) und sicherte so dem ersten KSC-Sieg seit dem 7. Oktober (2:1 in Bielefeld). "Das 2:1 ging in der Phase in Ordnung. Heute hatten wir auch das Quäntchen Glück, das uns zuletzt gefehlt hatte." Denn die Fürther hatten noch die große Chance auf den Ausgleich, Lukas Petkov traf nach einer Ecke per Kopf aber nur den Innenpfosten (88.). 

"Daraus muss ich als Spieler zwingend etwas mitnehmen"

Unterm Strich sei es aber ein verdienter Sieg gewesen, meinte Eichner: "Karlsruhe hat gesehen, dass es sich lohnt, an diese Mannschaft zu glauben. Ich weiß, dass das nicht ganz so einfach ist." Er hoffe nun, seine Spieler würden nun "viel aus diesem Geschmack eines Sieges mitnehmen. Es gibt kein Geld der Welt, das Siege ersetzen kann. Daraus muss ich als Spieler zwingend etwas mitnehmen". Wie groß der Effekt ist, wird das Auswärtsspiel in Sandhausen am kommenden Sonntag zeigen. 

Nach dem sechsten Saisonsieg ist die Mannschaft vorerst auf Rang zwölf geklettert, liegt drei Zähler vor dem Abstiegs-Relegationsrang.

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