"Etwas Druck nehmen": Hansa bestätigt Trennung von Walter

Kristian Walter ist nicht mehr Sportdirektor beim F.C. Hansa Rostock. Schon im März einigte sich der Verein mit dem 39-Jährigen auf die Trennung, die nun infolge der vorangegangenen Berichterstattung bestätigt wurde. Ursprünglich war vorgesehen, dass der gebürtige Dresdner das Team bis zum Saisonende unterstützt. Aufgrund der sportlichen Situation reagiert die Koggen nun aber sofort. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

Vertrag einvernehmlich aufgelöst

Cheftrainer Mersad Selimbegovic erhielt kürzlich noch eine Job-Garantie bis zum Saisonende, während das Aus von Sportdirektor Kristian Walter am Ende der Spielzeit schon beschlossen schien. Die Hansa-Kogge nahm den Spekulationen nun Wind aus den Segeln, indem sie die Entlassung des 39-Jährigen bestätigte. Schon im März hätten sich Vorstand und Sportdirektor auf eine einvernehmliche Trennung geeinigt, der bis 2025 geltende Vertrag wurde aufgelöst. Jetzt wird Walter aufgrund der sportlichen Entwicklung vorzeitig von seinen Aufgaben entbunden.

"In den vergangenen Wochen haben wir immer wieder betont, dass es in dieser Situation nicht um Einzelschicksale, sondern ausschließlich um das Erreichen der Ziele des F.C. Hansa geht", erklärt der gebürtige Dresdner zum Abschied. Ursprünglich hätte er noch bis zum Saisonende bleiben sollen, um dann einen sauberen Schlussstrich zu ziehen. "Diese Entscheidung ziehen wir jetzt vor, um so auch etwas Druck aus der Gesamtsituation zu nehmen und vor allem den vollen Fokus des Vereins auf die noch ausstehenden Spiele zu lenken. Heute habe ich mich bei der Mannschaft und den Mitarbeitern des Vereins verabschiedet und mich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bedankt."

Suche nach Nachfolger vor Abschluss

Walter hatte seinen Posten erst im Juni des vergangenen Jahres angetreten. Unter seiner Regie verstärkte sich Rostock im Sommer und im Winter, um im dritten Zweitliga-Jahr den nächsten Schritt in der Entwicklung zu gehen. Stattdessen steht die Kogge nun zwei Spieltage vor Schluss auf einem direkten Abstiegsplatz. Die Relegation dürfte das Ziel sein. Interimsvorstand Jürgen Wehlend ordnete die Situation ein. "Mit meinem Amtsantritt Anfang März lag der gemeinsame Fokus mit Kristian und Mersad auf dem Saison-Ziel Klassenerhalt. Beiden habe ich das notwendige Vertrauen und auch Zutrauen ausgesprochen, was es dafür unabdingbar braucht. Gemeinsam haben wir versucht Bedingungen zu schaffen, die Erfolg ermöglichen", so der 58-Jährige. "Insofern auch auf eine frühzeitige Veröffentlichung der Vertragsauflösung bewusst verzichtet."

Von der Entscheidung sei Wehlend, zu dem Zeitpunkt, als er sie getroffen hatte, überzeugt gewesen. "Und natürlich kann man darüber diskutieren, ob diese Entscheidung mit der Weisheit des Rückblicks anders ausgefallen wäre", räumte der stellvertretende Vorstand ein. Bei der jetzigen Entscheidung habe auch der Schutz für Walter eine Rolle gespielt: "In Anbetracht der öffentlichen Diskussion und dem zunehmenden Druck auf seine Person haben wir im Sinne des Vereins und Kristians entschieden, ihn mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben zu entbinden." Seit März sucht die Kogge bereits einen Nachfolger, der Prozess soll sich vor einem Abschluss befinden. Einen Namen nannte Rostock noch nicht.

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