FWK-Pleite in Darmstadt: Nur 14 Spieler und ein Torwart im Feld

Als Torhüter Eric Verstappen in der 90. Spielminute bei den Würzburger Kickers als Feldspieler eingewechselt wurde, da war die Partie zwischen dem SV Darmstadt 98 und dem 14-köpfigen Rumpfkader von FWK-Cheftrainer Bernhard Trares noch nicht entschieden. Am Ende blickten die Beteiligten allerdings auf die zu erwartende 0:2-Niederlage zurück.

"Er sollte vorne reingehen"

Gegenüber dem letzten Pflichtspiel der Würzburger vor einer Woche nahm FWK-Cheftrainer Bernhard Trares in Darmstadt gleich neun Wechsel in der Startelf vor, nur David Kopacz und Mitja Lotric behielten ihre Plätze in der Anfangsformation. Wie deutschlandweit sehr schnell bekannt war, fanden diese Änderungen gezwungenermaßen statt - nach der Festlegung der DFL, dass die Würzburger Kickers als spielfähig galten, traten die Akteure vom Dallenberg mit einem 14-köpfigen Restkader in Darmstadt an. Dass das Spiel allerdings erst in der Nachspielzeit entschieden werden würde, damit war nicht zu rechnen.

"Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, wie sie sich unter den Umständen präsentiert haben. Wir wollten uns etwas einfallen lassen, das ist uns am Anfang auch gut gelungen", äußerte sich Trares in der Pressekonferenz nach der Partie positiv zur Einstellung seiner Rumpfelf, die erst in der zweiten Hälfte den ersten Gegentreffer hinnahm. Weil zum Ende hin immer noch ein Unentschieden möglich war, brachte der Coach mit Ersatztorhüter Eric Verstappen einen 1,96-Meter-Mann als Feldspieler für die letzten Minuten: "Der Sinn war, dass er vorne reingehen soll und für ein bisschen Unruhe sorgen soll. Er hat ja auch noch einen Kopfball bekommen."

DFL entschied nach Statuten

Unter normalen Umständen wäre Verstappens Einwechslung natürlich keine Option gewesen, doch als einer von drei Auswechselspielern im Würzburger Kader war der Niederländer die einzige Wahl. Zudem dürfte der tatsächlich eingetretene Fall eines Torhüter-Feldspielers auch ein Wink an die Deutsche Fußball-Liga gewesen sein. Nach Statuten hatte der FWK nämlich mindestens 16 Spieler zur Verfügung, sodass die Partie - anders als bei der Absage unter der Woche gegen St. Pauli - stattfinden konnte. Vier Akteure kehrten nämlich in der Zwischenzeit aus der Quarantäne zurück und erfüllten damit die Statuten.

"Für uns war das bitter", erklärte auch Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer nach der Partie, wie der "Kicker" berichtet. Der FWK-Boss verwies darauf, dass die DFL nach eben diesen Regeln entschied und davon nicht abwich - verfasst wurden jene Statuten allerdings auch von allen Erst- und Zweitligaklubs im Vorfeld der Saison. Trotzdem war ein Anpfiff für Sauer unter den gegebenen Umständen "nicht ganz nachvollziehbar".

"Einfach zu verhindern"

Sportlich hätte der FWK dennoch etwas mitnehmen können. "Natürlich haben wir tief gestanden, verteidigt und die Räume geschlossen", ließ Trares keine Zweifel an seiner gewählten Taktik aufkommen, zumal die Würzburger in der ersten Halbzeit die bessere Chance zur Führung hatten.

Am Ende scheiterte Würzburg an Grundtugenden, die auch mit anderer Besetzung oftmals in dieser Saison den Ausschlag gaben: "Wir kriegen eigentlich ein Tor, was, wie oftmals, eigentlich einfach zu verhindern gewesen wäre. Wir drehen uns ein bisschen weg, hätten einfach frontal auf den Schützen gehen müssen, um das kurze Eck per Block abzudecken." Nun verabschiedet sich der FWK mit vier Punkten aus zwölf Spielen in die kurze Winterpause, ein Spiel haben die Kickers noch in der Hinterhand.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"