Großveranstaltungen bis 31. August verboten

Bis zum 31. August bleiben in Deutschland sämtliche Großveranstaltungen verboten - darauf verständigte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch mit den 16 Ministerpräsidenten. Betroffen sind auch Fußballspiele. Damit ist endgültig klar: Sollte in dieser Saison nochmal gespielt werden können, dann - wenn überhaupt - nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Maximal Geisterspiele

Im Rahmen einer Pressekonferenz zur Anpassung der Corona-Maßnahmen sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Abend: "Bei Großveranstaltungen haben wir bis Ende August klar gesagt: Das geht nicht. Die werden auf gar keinen Fall stattfinden können. Inwiefern Geisterspiele möglich sind, das wird man dann bald diskutieren." Eine Entscheidung fällt wohl erst bei der nächsten Krisenkonferenz am 30. April.

Unter das Verbot von Großveranstaltungen fallen auch größere Konzerte, Schützenfeste und Volksfeste. Kanzlerin Merkel warnte indes vor einem zu frühen Vorpreschen. Die Kontaktsperre im öffentlichen Raum gilt daher mindestens bis zum 3. Mai, zudem empfiehlt die Bundesregierung "dringend" das Tragen von Schutzmasken - etwa beim Einkaufen oder der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel (die vollständige Beschlussvorlage).

Überraschend ist die Entscheidung von Bund und Ländern nicht, denn dass in den kommenden Wochen nochmal Fans in die Stadien dürfen, gilt schon seit einiger Zeit als ausgeschlossen. Mehrere führende Virologen rechnen damit, dass möglicherweise bis zum Jahresende ohne Zuschauer gespielt werden muss - und damit auch zu Beginn der kommenden Saison, wann immer diese beginnen wird. Gerald Haug, Präsident der Wissenschaftsakademie Leopoldina, hält es sogar für möglich, dass es "bis zu eineinhalb" Jahre dauern könne, bis wieder Spiele mit Publikum möglichen seien. Das wäre im Herbst 2021.

Für die 2. Bundesliga bedeutet das Verbot von Großveranstaltungen: Sollte der Spielbetrieb fortgesetzt werden, dann nur ohne Fans. Wie viele Personen (Betreuer, Journalisten etc.) bei Geisterspielen in die Stadien dürfen, ist noch offen. Ein entsprechendes Konzept soll in den nächsten Tagen erarbeitet werden. Konkrete Regelungen, etwa zur Größe der Veranstaltungen, sollen durch die Länder getroffen werden. Zuletzt galten Spiele mit mehr als 1.000 Zuschauern als Großveranstaltungen.

DFL-Entscheidung steht aus

Wann eine Entscheidung fällt, ob der Spielbetrieb nochmal aufgenommen wird, steht ebenfalls noch nicht fest. Die DFL hat eine für Freitag geplante Mitgliederversammlung der Erst- und Zweitligisten auf den 23. April verschoben.

Dass die Saison fortgesetzt werden soll, hatten die DFL und die Vereine zuletzt mehrfach bekräftigt. Denn bei einem Abbruch würden aufgrund der wegbrechenden TV-Einnahmen Millionen-Verluste drohen. Als möglicher Termin für einen Re-Start der Saison war zuletzt der 9. Mai im Gespräch. Klar ist: Sollte der Ball bis Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni nicht rollen, droht neun Zweitligisten die Insolvenz. Um die Saison fortsetzen zu können, sind allerdings strenge Maßnahmen nötig. Unter anderem müssten die Spieler wohl alle drei Tage getestet werden, was zur Folge hätte, das bis zum Saisonende rund 20.000 Tests nötig sein dürften.

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