Grusel-Halbzeit wird Fortuna zum Verhängnis

Nach einer ersten Halbzeit zum Vergessen sind bei Fortuna Düsseldorf nun auch die letzten Aufstiegshoffnungen passé. Viele individuelle Fehler und keine vorhandene Spielidee sorgten letztendlich für die erste Pleite seit Mitte Februar.

"Haben bis zum Gegentor nicht stattgefunden"

Verlieren kann man, aber nicht so. Das war der einhellige Tenor aus dem Lager der 95er nach der 0:2-Niederlage beim 1. FC Nürnberg, der ersten seit sieben Spielen. Durch die verdiente Pleite verabschiedeten sich die Rheinländer endgültig aus dem Aufstiegsrennen. Über die Art und Weise wird aber noch zu reden sein, fehlte es doch sowohl an spielerischer Qualität als auch an Leidenschaft.

Trainer Daniel Thioune brachte es nach der Partie deutlich auf den Punkt: "Die erste Viertelstunde ging absolut an den Club. Wir haben bis zum Gegentor nicht stattgefunden. Wir hatten sehr wenig Ballkontrolle, haben sehr viele Fehler gemacht und sind oft weggerutscht. Es spricht für sich, dass wir zur Pause 1:9 Ecken gegen uns hatten." Mittelfeldakteur Marcel Sobottka fand sogar noch drastischere Worte und sah "die schlechteste erste Halbzeit, die wir in dieser Saison gespielt haben. Wir hatten Glück, dass wir nur 0:1 hinten gelegen haben." Auch Verteidiger Andre Hoffmann sah die Gründe für die gruselige erste Halbzeit weniger beim Gegner, als eher in den eigenen Reihen: "Wir hatten viele Fehler und zu einfache Ballverluste ohne Bedrängnis. Alles, was uns in den letzten Wochen stark gemacht hat, ist uns heute abhandengekommen."

Leistungssteigerung in zweiter Halbzeit reicht nicht

Im zweiten Spielabschnitt bäumte sich die Fortuna noch einmal auf und verteidigte höher. Doch auch diese taktische Änderung brachte trotz leichter optischer Überlegenheit in der Folgezeit keine zwingenden Chancen, wie auch Sobottka konstatierte: "In der zweiten Halbzeit haben wir dann alles probiert, ohne aber die 100-prozentigen Chancen zu haben." Christoph Klarer äußerte sich nach dem Abpfiff ähnlich frustriert: "Die zweite Halbzeit lief besser als die erste – das war aber auch nicht schwer. Wir wollten es probieren, aber es hat nicht funktioniert und wir sind nicht zu Chancen gekommen."

Nachdem Düsseldorf zum Ende hin komplett aufmachte, spielte Nürnberg einen Konter mustergültig aus und erhöhte quasi mit dem Schlusspfiff auf 2:0. Waren es vor dem Spiel sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, sind es durch den zeitgleichen Sieg des HSV im Hamburger Stadtderby (4:3 gegen St. Pauli) deren sieben auf Heidenheim, das am heutigen Nachmittag noch die Chance hat, den Vorsprung weiter auszubauen. Bei noch fünf ausstehenden Spielen bräuchte die Fortuna schon eines der größeren Fußballwunder, um noch einmal aktiv ins Aufstiegsrennen einzugreifen. Nächste Woche Sonntag ist der KSC zu Gast in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt.

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