Hansa hat Ziel vor Augen: "Gerne so schnell wie möglich feiern"
Wenige Punkte fehlen dem F.C. Hansa Rostock noch zum sicheren Klassenerhalt, einen weiteren Schritt will Jens Härtel im Erzgebirge gehen. Bei passenden Ergebnissen auf anderen Plätzen könnte sogar bei einem Unentschieden schon gefeiert werden. Allerdings will der Cheftrainer am liebsten früher als später die "ominöse 40-Punkte-Marke" knacken - egal, ob zuhause oder auswärts.
"Schreien, jubeln und fluchen, wie ich will"
Am Freitagabend trifft Dynamo Dresden im Auswärtsspiel auf Düsseldorf. Zwei direkte Konkurrenten der Rostocker treten damit nochmal kurz vor Schluss gegeneinander an - und sollte die SGD nicht den ersten Sieg der Rückrunde holen, würde der Hansa-Kogge in Aue schon ein Punkt zum Klassenerhalt reichen. "Kurz vor Toreschluss schaut man schon etwas mehr auf andere Spiele und Ergebnisse", verriet Härtel, dass er sich das Match der Konkurrenten angucken wird. "Aber ich kann auf der Couch schreien, jubeln und fluchen, wie ich will. Wir müssen selbst punkten, dann brauchen wir auf niemanden mehr schauen."
Eine Dresdner Niederlage am Freitagabend kann zugleich den Kampfgeist von Erzgebirge Aue wecken, die dann wiederum noch eine Chance auf den Abstiegs-Relegationsplatz hätten. Härtel war sich aber so oder so sicher: "Aue wird das Spiel auf gar keinen Fall abschenken. Da zerbreche ich mir nicht den Kopf, wie sie das angehen." Einzig die sportliche Herangehensweise hat den Hansa-Coach beschäftigt, zumal die Kogge eine unglückliche 1:2-Niederlage im Hinspiel einstecken musste. "Wir haben das natürlich schon noch im Hinterkopf, dass das sehr bitter war", erinnerte sich Härtel an das Spiel, das der Startschuss für eine Serie von sieben Spielen ohne Sieg für die Kogge war.
Trio zurück im Training, aber keine Option
Am Sonntag (13:30 Uhr) wollen es die Ostseestädter besser machen. Neben Danylo Sikan (Rotsperre) und Maurice Litka, der sich infolge seines Kreuzbandrisses einer erneuten Operation unterziehen musste, wird auch Pascal Breier (Covid-19) für die Partie ausfallen. Gute Nachrichten gab es, weil Lukas Scherff, Nils Fröling und Ridge Munsy wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren konnte. Doch das Duell in Aue wird für alle Beteiligten zu früh kommen. Das geht natürlich auf Kosten der Kräfte anderer Spieler. Aber darum sei es laut Härtel "eigentlich gut" bestellt. "Wir haben einen großen Kader und die Jungs haben einen ordentlichen Rhythmus", versicherte der Coach.
Ob der Klassenerhalt nun im Erzgebirge, im Ostsee-Stadion oder woanders gelingt, war dem Übungsleiter derweil nicht so wichtig. "Ich würde einfach gerne so schnell wie möglich feiern", hielt Härtel auf Nachfrage fest. "Da denkt niemand daran, dass es hier im heimischen Stadion schöner wäre. Wenn wir die Chance jetzt haben, dann dann wollen wir es jetzt schaffen." Alles andere wäre durchaus mutig, wenn nicht gar fahrlässig. Denn die "ominöse 40-Punkte-Marke" bleibt wohl auch dieses Mal sinnbildlich für den Klassenerhalt - und da machte Härtel auch keine Abstriche, was die Leidtragenden angeht. "In erster Linie bin ich Trainer für Hansa und investiere alles für Hansa. Erst danach schaue ich links und rechts mal hin", bekräftigte der 52-jährige Fußballehrer aus dem sächsischen Land - natürlich in Bezug auf eventuelle Sympathien für Dresden und Aue.