HSV in Lauerstellung: "Sind da, wenn Heidenheim stolpert“

Der Hamburger SV geht mit Rückenwind in das entscheidende Fernduell um den direkten Bundesliga-Aufstieg mit dem 1. FC Heidenheim. Durch den 2:1-Erfolg gegen die SpVgg Greuther Fürth zementierten die Rothosen vor dem letzten Spieltag ihre Lauerposition nur einen Punkt hinter dem zweitplatzierten Rivalen.
"Wir können alle die Tabelle lesen“
Das Bewusstsein für die vorübergehend schon verspielt geglaubte Chance auf den direkten Weg ins Oberhaus überlagerte im Volksparkstadion inklusive des elften Heimsiegs und der Hamburger Zweitliga-Rekordausbeute von schon 63 Punkten logischerweise alles. "Wir alle können die Tabelle lesen“, kommentierte Torhüter Daniel Heuer Fernandes im Sport1-Interview die Ausgangsposition vor der letzten HSV-Aufgabe am Sonntag beim schon als Absteiger feststehenden Schlusslicht SV Sandhausen sowie Heidenheims Auftritt beim noch hoffenden Tabellenvorletzten Jahn Regensburg.
Entsprechend waren dem Keeper die Unsicherheiten seiner Vorderleute nach der souveränen 2:0-Führung durch Miro Muheim (27.) und Laszlo Benes (69., Foulelfmeter) gleichgültig: "In dieser Phase geht es nur um Siege. Es war für uns ein Mix aus Müssen und Wollen, umso schöner ist es, dass es uns gelungen ist.“
HSV-Trainer Tim Walter hakte den Spielverlauf ebenfalls schnell ab und wechselte vor laufenden Kameras endgültig in den Angriffs- und Jägermodus. "Mund abputzen und gut, es war sehr reifer und erwachsener Auftritt. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, und genau darum geht es. Wir haben noch die Chance, auf Platz zwei zu springen, und wir sind da, wenn Heidenheim stolpert.“
"Erst einmal in Sandhausen gewinnen“
Um den praktisch unter allen Umständen benötigten Sieg kreisten denn auch bereits kurz nach Abpfiff die Gedanken der Hamburger Spieler. "Wir glauben an Platz zwei“, stellte Muheim klar. Kapitän Sebastian Schönlau betonte unterdessen die Bedeutung der Fokussierung auf die eigene Leistung ohne Blick auf Heidenheim: „Unser Fokus liegt auf Sandhausen. Wir müssen uns auf uns konzentrieren, auch wenn wir es nicht mehr in der eigenen Hand haben.“
Auch Torjäger Robert Glatzel erteilte allen Spekulationen über Heidenheims Chancen in Regensburg eine Absage: "Die Hauptaufgabe ist, erst einmal in Sandhausen zu gewinnen.“ Eine ähnliche Parole gab Heuer Fernandes aus: "Wir dürfen nur auf uns schauen und müssen dann gucken, wofür es reicht.“
Auf jeden Fall reicht Hamburg das Punktekonto schon vor dem Saisonfinale zur Teilnahme an der Relegation und damit zu einer womöglich zweiten Aufstiegschance gegen den Bundesliga-Drittletzten. Durch den Sieg gegen Fürth ist der HSV nicht mehr vom dritten Platz zu verdrängen.