St. Paulis wilder Ritt in Kiel: "Ich hoffe, es hat Spaß gemacht"

Durch den wilden 4:3-Sieg in Kiel rückt der FC St. Pauli wieder auf drei Punkte an den Hamburger SV heran. An der Förde war viel los, wie sich die Beteiligen am Ende alle einig waren. Wie viel Druck kann das Team von Fabian Hürzeler noch auf die Aufstiegsplätze machen?
Afolayan deutet Handzeichen falsch
Das letzte Heimspiel von Holstein Kiel wurde zum Spektakelt für den FC St. Pauli. Die Kiezkicker kamen zunächst schleppen in die Offensivaktionen, doch mit Beginn der zweiten Hälfte riss die Hürzeler-Elf das Geschehen an sich. Trotz einer zwischenzeitlichen 4:1-Führung wurde es am Ende aber nochmal ganz knapp. "Wir bekommen dann ein zweites Standardgegentor und dann wurde es nochmal zu wild für meine Verhältnisse", ordnete Fabian Hürzeler das Geschehen ein. Obendrei folgte die Gelb-Rote-Karte gegen Dapo Afolayan (88.), danach erzielte Kiel den Anschlusstreffer.
"Das war nicht mehr das Spiel, was ich sehen möchte und dann noch die Gelb-Rote Karte, die dazu beigetragen hat, dass es noch wilder wurde", fügte Hürzeler hinzu. Wie kam es zu der Situation? Afolayan, der bereits verwarnt war, betrat nach einer Verletzungsbehandlung zu früh den Rasen. "Bei meiner zweiten gelben Karte sehe ich eine Handbewegung des Schiedsrichter, die mich zurück ins Spiel lässt. Im nächsten Moment verweist er mich des Feldes. Eventuell galt die Geste jemand anderem, das kann nur der Spielleiter selbst beantworten", erzählte der Unglücksrabe. Schiedsrichter Dr. Robert Kampka schickte den Flügelstürmer jedenfalls vom Feld.
"Haben Lust auf den nächsten Sieg"
Teamkollege Marcel Hartel nahm es nach dem 4:3-Sieg sportlich: "Ich glaube, die kann man geben, da lernt er auf jeden Fall draus." Immerhin stand am Ende der Spielzeit trotzdem ein Erfolg für die Kiezkicker auf der Anzeigetafel. "Es fühlt sich immer gut an, diese Spiele zu gewinnen - auch auf diese Art und Weise", freute sich Afolayan daher über den Sieg, zu dem er im vorherigen Spielverlauf auch selbst ein Tor beigesteuert hatte. Eric Smith behauptete nach Abpfiff: "Das Spiel hat auch gezeigt, wie verrückt der Fußball ist. Ein Tor kann einen Riesen-Unterschied machen. Energie, Momentum - es kann alles beeinflussen, alles verändern. Ich hoffe, es hat Spaß gemacht, zuzuschauen."
So rückt der FC St. Pauli jetzt noch einmal auf drei Punkte an den Hamburger SV heran. Über den Aufstieg, sollte der HSV noch einmal im Endspurt patzen, denkt am Millerntor jedoch niemand mehr offensichtlich nach. Trotzdem hielt Hartel fest: "Bei zwei Spielen sind noch sechs Punkte zu vergeben gewesen und da haben wir heute einen guten Anfang gemacht, die auch zu holen." Auf die Bilanz in der Rückrunde kann der FCSP dann stolz sein, ganz gleich wie die Saison ausgeht. "Am Ende bin ich sehr froh, dass wir das 4:3 aber noch mitnehmen. Wir haben Lust auf den nächsten Sieg und sind da auch stolz drauf, 13 Siege eingefahren zu haben, bei zwei Niederlagen in der Rückserie", so Leart Paqarada.