Kiel verlängert KSC-Misere: "Müssen wir akzeptieren, einige auch mehr"

1:4 im Wildparkstadion! Gegen Holstein Kiel musste der Karlsruher SC die vierte Liga-Niederlage in Folge einstecken. Cheftrainer Christian Eichner erinnerte alle Beteiligten daran, dass es für die Badener in dieser Saison um den Klassenerhalt ginge - und trotzdem bleiben vor der Winterpause nur noch zwei Spiele, um den negativen Trend zu stoppen.

Lob nur für den Gegner

Vor vier Wochen stellte der KSC sein Konto auf 17 Punkte und hatte damit schon einen Vorsprung von sieben Zählern auf den Abstiegs-Relegationsplatz. Seitdem hagelte es Niederlagen, sodass die Badener noch keinen weiteren Schritt vorangekommen sind - und das Polster schmilzt. Und im Heimspiel gegen Kiel hatte die Eichner-Elf nahezu keine Chance. "Der Gegner hat von Anfang an gezeigt, dass er auf das 1:0 spielen will und wird", ordnete der KSC-Coach ein. Trotz "enorm guten Ballbesitz und Positionsspiel" habe sich Kiel zwar keine "richtige Torchance" erspielen - mussten die Störche aber auch nicht, denn die Karlsruher spielten sich den Ball selbst ins Tor.

"Es geht immer darum, dass du den Spielverlauf auf deine Seite bekommst. Das haben wir ihnen gegeben", resümierte Eichner, der sich nicht aus der Fassung bringen ließ. Das Lob an den Gegner, ob in dessen Auftritt oder seiner Qualität, war groß. Auch der KSC spielte durchaus mit, ließ abermals jedoch die Kaltschnäuzigkeit vermissen. "Ähnlich, wie in den letzten Spielen auch, hatten wir Möglichkeiten, wieder den Fuß ins Spiel zu bekommen. Das passiert dann nicht", so Eichner. "Zlatan Bajramovic sagte draußen zu mir, dass das wahrscheinlich eines dieser Spiele ist, in dem man das dritte Tor bekommt statt selbst eines zu machen. So war es dann auch."

"Ruhe bewahren und Vertrauen schenken"

Der KSC-Coach vermisste die Widerstandsfähigkeit seiner Mannschaft, die "gewisse Dinge mal aushalten" müsse, wenn eine Partie nicht gut läuft. Rückschlüsse auf mögliche Personaländerungen im Winter wollte Eichner daraus aber öffentlich nicht schließen. "Wir müssen akzeptieren, einige auch mehr akzeptieren", erläuterte der eloquente Fußballlehrer, dass schlechte Phasen zur Saison der Karlsruher dazu gehören werden. "Ab und zu bedarf es einer Erinnerung, die nicht jedem so schmeckt. Die Worte eines Christian Eichners vor der Saison waren, dass es ein schwieriges Jahr wird, in dem wir um den Klassenerhalt spielen." Diese Vorhersage hat sich - trotz zwischenzeitlichem Hoch - inzwischen mehr als deutlich erfüllt.

"Wir müssen Ruhe bewahren, den Jungs das Vertrauen schenken. Das ist das A und O", erklärt Eichner mit Blick auf die Zukunft. Zwei Punkte trennen den KSC derzeit noch von einem direkten Abstiegsplatz. "Wir müssen die Mannschaft gut unterstützen und gut pflegen." Schon am Dienstag in Kaiserslautern (18:30 Uhr) erhält der KSC dann die Chance, wieder ein besseres Gesicht zu zeigen - allerdings wohl ohne Stephan Ambrosius, der sich ersten Meinungen zufolge im Spiel gegen Kiel eine muskuläre Verletzung zugezogen hatte.

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