Kiel vor wichtigstem Spiel seit Jahren: "eine Riesen-Situation"

Es ist eines der wichtigsten Spiele der Klubgeschichte für Holstein Kiel. Und die Rechnung ist ganz einfach: Gewinnt das Team am Sonntag (15.30 Uhr) zu Hause gegen den SV Darmstadt, ist der Aufstieg in die Bundesliga perfekt.

Erster Matchball vergeben

Die große Spannung am letzten Spieltag hätte sich die KSV Holstein sparen können. Doch der erste Matchball zum Aufstieg war am vergangenen Wochenende durch die 2:3-Niederlage beim Karlsruher SC vergeben worden. Nun muss es also im letzten Duell der Saison zu Hause gegen die Lilien gerichtet werden. Gelingt ein Sieg, sind die Norddeutschen in der kommenden Saison ein Erstligist. "Das ist für uns alle eine Riesen-Situation", sagte Offensivspieler Finn Porath beim Vereins-TV aus dem Quarantäne-Trainingslager des Klubs. Bei einem Unentschieden muss hingegen gehofft werden, dass der Verfolger aus Fürth, der nur einen Punkt hinter den Kielern liegt, ebenfalls nicht gewinnt.

KSV-Trainer Ole Werner wollte die Bedeutung der Partie hingegen nicht allzu hoch hängen. Sicherlich auch, um den Druck auf die Spieler nicht noch weiter zu erhöhen. "Unterm Strich ist es eines von 34 Ligaspielen. Die Punkte, die du über das Jahr gesammelt hast, werden den Ausschlag geben. Über alles andere mache ich mir keine Gedanken", erklärte der 33-Jährige bei der virtuellen Pressekonferenz. Aber auch der Fußballlehrer konnte nicht abstreiten, dass es "kribbelt".

Erste spielfreie Woche seit Anfang April

So groß der Druck und die Erwartungshaltung in Kiel sind -  von Platz eins bis Rang drei ist am Saisonende alles möglich -, die Voraussetzungen für die Partie gegen den SVD könnten besser kaum sein. Denn erstmals seit Anfang April steht keine englische Woche an. Ganze sieben Tage waren Zeit, um sich auf den kommenden Gegner vorzubereiten. "Wir hatten mal wieder die Möglichkeit, gewisse Dinge inhaltlich zu bearbeiten und uns detaillierter auf ein Spiel vorzubereiten", so Werner, der seinen Spieler auch einen freien Tag gönnen konnte. "Deshalb hat die Woche geholfen, sonst wäre die Aufgabe gegen Darmstadt noch wesentlich schwerer."

Damit es im Idealfall für einen Sieg und den sicheren Gang ins Bundesliga-Oberhaus reicht, muss mit Serdar Dursun jedoch auch der Top-Stürmer der Liga unter Kontrolle gebracht werden. Der 29-jährige Angreifer der Darmstädter erzielte in 32 Spielen bereits 25 Treffer, war allein am vergangenen Spieltag gegen den 1. FC Heidenheim vier Mal erfolgreich. "Dursun herauszunehmen ist schon eine entscheidende Aufgabe. Er hat eine außergewöhnliche Verfassung im Moment. Es ist eine Aufgabe, das im Team zu lösen und bei ihm zu sein, um es ihm schwer zu machen, Tore zu erzielen", meinte Werner. Doch er betonte auch, dass es ein Fehler wäre, sich für auf ihn zu konzentrieren und damit anderen Spielern zu viele Freiheiten zu gewähren.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"