Kommentar: Das Härtel-Aus bei Hansa kommt überraschend

Die Niederlage gegen den SV Sandhausen war die letzte für Jens Härtel als Trainer des F.C. Hansa Rostock. Am Sonntagabend trennte sich die Kogge vom 53-Jährigen. Es wäre "Zeit für neue Impulse", begründete der Klub das Aus des Aufstiegstrainers. Was überrascht. Ein Kommentar.

Mannschaft spielte für den Trainer

1.397 Tage stand Jens Härtel bei den Norddeutschen an der Seitenlinie. Am Sonntagabend beendeten die Klub-Bosse die Zeit des gebürtigen Sachsen beim Traditionsklub. Es war eine Trennung, die sich nicht zwingend angedeutet hatte. Klar, die vergangenen drei Heimspiele gingen allesamt ohne eigenen Treffer verloren. Eine Pleite gegen die abstiegsbedrohte Mannschaft aus Sandhausen liest sich extrem bitter, war nicht einkalkuliert und bedeutete einen Rückschlag.

Doch zuvor hatte sich das Team mit 3:0 in Regensburg durchgesetzt und auch in Fürth trotz Unterzahl beim 2:2 einen späten Punkt geholt. So agiert keine Mannschaft, die zwingend einen neuen Trainer braucht. Und auch mit Blick auf die Tabelle ist die Lage alles andere als aussichtslos. Zwei Punkte liegen die Rostocker vor dem ersten Abstiegsplatz. Es ist kein Riesen-Puffer, aber war doch vor der Saison klar, dass Hansa eher wieder um den Klassenerhalt spielen als im sicheren Mittelfeld liegen wird. Beim Blick in die sozialen Netzwerke zeigt sich ein Bild, dass viele Fans den Schritt des Verein als den falschen ansehen.

Pieckenhagen unter Druck

Auch der Zeitpunkt der Trennung verwundert. Zwei Spiele sind nur noch zu absolvieren, ehe die Winterpause ansteht. Das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am Mittwoch und der Jahres-Schlusspunkt bei Eintracht Braunschweig hätte Härtel noch gegeben werden können. Schwer ins Gewicht fallen die Partien selbst bei Niederlagen nicht. Sahen die Verantwortlichen aber anders.

Mit dem Schritt, dem Aufstiegstrainer aus dem Sommer 2021 zu feuern, geht auch Hansa-Manager Martin Pieckenhagen ein großes Risiko ein. Der Mann muss sofort liefern, sonst wird es im Klub-Umfeld entsprechend unruhiger, wenn der beliebte Coach gehen muss und sein Nachfolger ebenfalls nicht den erhofften und geforderten Erfolg nachweisen kann. Zündet die neue Patrone nicht, muss der Sport-Vorstand die Konsequenz tragen.

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