"Komplett unmoralisch": Kreuzer kritisiert Werder-Interesse an Hofmann

An der Weser wird es unruhig, denn nach der 1:4-Niederlage gegen Paderborn wird ein treffsicherer Stürmer mehr denn je gefordert. KSC-Torjäger Philipp Hofmann gilt als solcher, doch eine Anfrage der Bremer hielt Sportchef Oliver Kreuzer für "komplett unmoralisch". Frank Baumann, der im Amt bleibt, muss andere Lösungen für die Grün-Weißen finden.

"Das geht gar nicht"

Die Begehrlichtkeit von Philipp Hofmann ist in Karlsruhe allseits bekannt. Doch eine Anfrage machte Sport-Geschäftsführer Oliver Kreuzer nun wirklich fahrig. "Es gab eine Anfrage von Frank Baumann. Aber Philipp wird definitiv bleiben", klärte der 55-Jährige über die "Bild"-Leitung auf - und wurde deutlich: "Ich kann nicht die Probleme anderer Vereine lösen und habe am Ende selbst eine Großbaustelle." Dabei besitzt Hofmann nur noch einen Vertrag bis zum Saisonende, weswegen eine angemessene Ablösesumme für den Stürmer nur noch in diesem Sommer möglich wäre. Doch der KSC setzt ohnehin auf den sportlichen Wert des Angreifers.

Kernpunkt des Aufregers ist dagegen der "komplett unmoralische" Zeitpunkt des Bremer Interesses, schließlich sei das Transferfenster nur noch zwei Wochen geöffnet - und Kreuzer müsste in diesem kurzen Zeitraum noch adäquaten Ersatz bei einem Hofmann-Verkauf finden. "Das geht gar nicht", sagte der Sport-Geschäftsführer deshalb über das Bremer Begehren. Pikant: Am kommenden Wochenende treffen die beiden Klubs im direkten Duell aufeinander, schon jetzt scheint Feuer drin zu sein.

Baumann akzeptiert Sündenbock

Verantwortlich für die Personalien an der Weser ist und bleibt SVW-Sportchef Frank Baumann. Parallel zu Hofmann beschäftigt sich der 45-Jährige wohl weiterhin mit 96-Stürmer Marvin Ducksch, sowie dem niederländischen Torschützenkönig Georgios Giakoumakis von VVV-Venlo (30 Spiele, 26 Tore). Dass Baumann weiterhin die Geschicke leitet, ist für viele Fans unverständlich. "Das war nicht angenehm", kommentierte der Werder-Sportchef die "Baumann raus!"-Rufe vom vergangenen Wochenende im "Sport1 Doppelpass 2. Bundesliga". Aber der Ex-Profi nimmt die Rolle als Sündenbock an: "Ich bin in der Gesamtverantwortung. Es sind Fehler gemacht worden, von allen Beteiligten. Ich will mich da gar nicht rausnehmen."

Der 45-Jährige betonte, dass die "wirtschaftliche Gesundung des Vereins" im Vordergrund steht. Sein eigenes Image spiele dafür keine Rolle, solange es dem Absteiger gut geht. "Dass darunter auch die sportliche Qualität leidet, ist klar", räumte Baumann ein. Zunächst musste der SVW Gewinne durch Spielerverkäufe erzielen, was sich durch einen verlangsamten Markt nicht einfach war. Einen Teilerfolg gab es bereits: "Ich möchte klarstellen, dass wir aktuell keine Insolvenzgefahr haben. Wir sind liquiditätsmäßig gut aufgestellt." Nun muss Bremen den Kader jedoch verstärken, denn auch Cheftrainer Markus Anfang betonte bereits, dass die Grün-Weißen nicht zufrieden seien - und nahm dabei auch Baumann und Lizenzbereichsleiter Clemens Fritz gleichermaßen mit ins Boot.

 

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