Koschinats erster Auftritt: "Truppe liegt überhaupt nicht am Boden"

Am Freitagabend (18:30 Uhr) tritt der VfL Osnabrück auf Schalke an. Für Uwe Koschinat beginnt die Mission Klassenerhalt als neuer Cheftrainer an der Seitenlinie. Der 52-Jährige schwor Mannschaft und Umfeld vor der Begegnung ein, denn die emotionale Ader der Lila-Weißen sei der Schlüssel zum Erfolg.

"Chance auf Basis unserer Fans"

Zweimal fuhr Uwe Koschinat den Klassenerhalt mit dem SV Sandhausen ein, im Vorjahr scheiterte er mit Arminia Bielefeld in der Abstiegs-Relegation. Nun ist der VfL Osnabrück das neue Projekt des 52-Jährigen, der seine Erfahrungen im Abstiegskampf fortan an der Bremer Brücke einbringen wird. Die ersten Tage seien "sehr, sehr spannend und ereignisreich" gewesen, wie Koschinat im Vereins-TV berichtete. "Viele Gespräche haben im Vordergrund gestanden. Ich möchte logischerweise schnell meine Außenansicht des VfL mit dem abgleichen, was sich im Inneren tut. Der wichtigste Faktor ist ein Gefühl für die Mannschaft und ihr Innenleben zu bekommen."

Was der 52-Jährige zu sehen bekam, gefiel ihm. "Mir ist in ganz hohem Maße aufgefallen, dass diese Truppe überhaupt nicht am Boden liegt", versicherte Koschinat. Die VfL-Spieler seien weder "desillusioniert" noch "zerstritten". Stattdessen sei der Kader "leistungsbereit und nimmt die Situation absolut an". Koschinat führte an, dass sich viele Akteure die 2. Bundesliga durch harte Arbeit im Vorjahr erkämpft haben, deswegen den Ernst der Lage umso besser verstehen. Auch im Umfeld habe der neue Cheftrainer daher bislang nur positive Leute kennengelernt - und Koschinat wusste: "Unsere Chance auf den Klassenerhalt haben wir nur auf Basis unserer Fans."

Beermann bleibt draußen

An und mit der Bremer Brücke will der 52-Jährige ein neuen Feuer entfachten. Verregnete Tage mit Schneeregen hielten ihn in der Vorbereitung nicht davon ab. "Ein Riesenkompliment an die Mannschaft, die sich nicht in Alibis geflüchtet hat aufgrund der Bedingungen. Wir haben das beste daraus gemacht und konnten die Inhalte komplett durchziehen, wie sie geplant waren", so Koschinat. Abgesehen von Timo Beermann (Muskelverletzung im Oberschenkel) standen ihm dafür alle Akteure zur Verfügung. Beim VfL-Kapitän lässt der Verein Vorsicht walten, um ihn nicht zu früh ins kalte Wasser zu werfe.

Auf Schalke sind die Vorzeichen für den VfL denkbar ungünstig, denn bei einer weiteren Niederlage wäre selbst der Abstiegs-Relegationsrang auf neun Punkte enteilt. "Ich will uns nicht in der Situation sehen, in der wir der ganz, ganz krasse Außenseiter sind", machte Koschinat Mut. Angesichts der S04-Krise müsse der VfL mit "hoher Selbstverständlichkeit" und "mit Selbstbewusstsein auftreten", um einen Gegner in die Knie zu zwingen, der "sehr große Unsicherheit im gesamten Klub" verspürt. "Denen ist die Saison bisher auch komplett um die Ohren geflogen", so Koschinat.

"Emotionale Intelligenz ist wichtig"

Was es für den Erfolg braucht? "Eine gewisse emotionale Intelligenz ist wichtig. Wir brauchen Typen, die sehr gefestigt sind." Denn trotz aller Krisen habe Schalke eine Mannschaft mit hoher individueller Qualität. "Wir dürfen sie auf gar keinen Fall darauf reduzieren, dass sie derzeit in so schwacher Verfassung sind, dass das Spiel für uns automatisch gut laufen kann. Wir müssen ide beste Schalker Mannschaft erwarten, die möglich wäre", erklärte der VfL-Coach - der entsprechend die bestmögliche Osnabrücker Mannschaft auf den Platz schicken well. Denn: "Die ist mit Sicherheit konkurrenzfähig mit jedem Gegner."

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