Matarazzo in Marbella: "Bestimmen wir das Spiel oder nicht?"

Erstmals wird der VfB Stuttgart unter Trainer Pellegrino Matarazzo ein Trainingslager beziehen. In Marbella soll "fast alles" einstudiert werden, damit die Schwaben am Saisonende das Ziel des Wiederaufstiegs erreichen. Der neue Coach hat einen straffen Zeitplan.

"Ich möchte jeden erreichen"

"Das Kennenlernen soll so schnell wie möglich vonstatten gehen", erklärt Pellegrino Matarazzo gegenüber dem "Kicker", dass er als neuer Trainer des VfB Stuttgart keine Zeit zu verlieren hat. Überstürzen will der US-Amerikaner mit italienischen Wurzeln aber auch nichts. Denn ohne das Kennenlernen "kann auch keine Entwicklung entstehen."

"Ich werde in den nächsten Tagen versuchen, mit jedem einzelnen ein Vieraugengespräch zu führen. Ich möchte jeden erreichen. Ich will von jedem Spieler spüren, wie er tickt", nimmt sich Matarazzo für die kommenden Tage vor - dieser Aspekt ist dem Coach wichtig. Erst danach soll das Sportliche im Vordergrund stehen. Und da hat Matarazzo sich nicht weniger Arbeit aufgelastet: Zu verbessern gilt "das Spiel im letzten Drittel, Ballverlust und Ballgewinn - also fast alles."

Dominanzfußball geplant

Bis zum ersten Pflichtspiel des Jahres soll das neue Matarazzo-System sitzen. Dazu gehört auch die Arbeit nach einem Ballverlust. Ob die kurze Zeit bis Ende Januar reichen wird, kann aber auch der neue Cheftrainer nicht voraussagen. "Wir werden sehen, ob das die Leute erkennen können", hält sich Matarazzo alle Optionen offen, verspricht aber auch: "Bestimmt ist auch etwas dabei, das neu ist, das frisch ist."

In jedem Fall will der neue Coach dem Publikum ein offensives Spiel bieten, in dem der "gewisse Vorwärtsgang" und "Dominanz" erkennbar sein werden. Dafür stellt sich der 42-Jährige zielgerichtete Entscheidungsfragen: "Haben wir Zugriff auf das Spiel? Über 90 Minuten? Bestimmen wir das Spiel? Oder bestimmen wir es nicht?" Bei Spielbestimmung, so ist sich Matarazzo sicher, wird es zwangsläufig Großchancen geben. Die neue Ausrichtung des Übungsleiter liegt damit auf der Hand: "Ballbesitz ist weniger der Indikator. Mehr die Anzahl der Großchancen."

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