"Relativ schnell erzählt": KSC binnen zehn Minuten geschlagen

Im Topspiel am Samstagabend war für den Karlsruher SC in Hamburg nichts zu holen. Nach einem Doppelpack des HSV und einem Platzverweis gegen Abwehrchef Daniel Gordon war die Partie bereits vorzeitig entschieden. Viel länger hielt sich auch Cheftrainer Christian Eichner mit dem Spielgeschehen nicht auf.

"Schön, dass Sie in Hamburg waren"

"Die Geschichte des Spiels ist relativ schnell erzählt, deshalb fasse ich mich kurz", startete der 39-Jährige in die Zusammenfassung der Partie, in welcher der KSC zuvor eine 0:3-Niederlage einstecken musste. In den Personen von Robert Glatzel (23.) und Mario Vuskovic (32.) erzielten die Hausherren aus Hamburg zwei schnell Treffer, dazwischen kassierte Daniel Gordon die Ampelkarte (30.) von Schiedsrichter Patrick Alt. "Wenn ich die gelbe Karte habe, dann gehe ich in den zweiten Zweikampf nicht mehr so rein. Das ist eine maximal objektive Sichtweise", gestand Eichner ein.

Einen Vorschlag hatte der KSC-Coach trotzdem, wie es mit einem feinfühligen Gespür auch hätte laufen können - aus Sicht des Schiedsrichters: "Herr Gordon, schön, dass Sie in Hamburg waren. Ich gehe jetzt zu ihrem Trainer, der wird sie herunternehmen, einen frischen Mann bringen und ich drücke noch einmal beide Augen zu." So kam es natürlich nicht, wie Eichner auch berechtigerweise festhielt. Eine Fehlentscheidung war der Platzverweis auch in den Augen des 39-Jährigen nicht, trotzdem trug er entscheidend zum Spielergebnis bei. "Kein Grund, an der Leistung des Schiedsrichters zu mäkeln", so Eichner fairerweise.

Eichner betreibt Werbung für Hofmann-Nachfolge

In der zweiten Hälfte ging es demnach nur noch darum, das Spiel möglichst lange offen zu halten - letztendlich traf aber der HSV zum dritten Mal an diesem Abend. Trotzdem ordnete Eichner das Aufbäumen seiner Mannschaft lobenswert ein: "Die Mannschaft hat von mir ein Kompliment bekommen." Denn unter den Bedingungen, mit denen der KSC in die zweite Halbzeit ging, habe es das Team "ganz ordentlich" gemacht. Spieler wie Philipp Hofmann oder Marvin Wanitzek, die selbst schon vier gelbe Karten im Saisonverlauf sahen, wurden rechtzeitig ausgewechselt, um in der kommenden Woche wieder ein anderes Gesicht zu zeigen.

Für den Karlsruher SC trudelt die Saison derweil dem Ende entgegen. Mit 39 Punkten werden die Badener wohl schon jetzt eine Platzierung im Mittelfeld der Abschlusstabelle buchen, sodass die Planungen für die neue Spielzeit vollends anlaufen können. Dann wird der KSC zumindest ohne Top-Torjäger Hofmann ins Rennen gehen, wie auch Eichner gegenüber "Sky" nicht versteckte. "Wir verlieren Pi mal Daumen 20 Tore im Jahr", ordnete der Cheftrainer die Lage in Bezug auf den treffsichersten Karlsruher der letzten Jahre ein. Obwohl es den "Spielertypus" von Hofmann "nicht mehr so oft" geben würde, war sich Eichner sicher, dass der KSC auch in der kommenden Saison wieder Tore schießen wird.

Immerhin haben die Badener auch ihre sportlichen Argumente gesammelt: "Wir haben ein paar spannende Dinge zu bieten, man kann bei uns zweimal am Tag warm essen. Von daher glaube ich schon, dass es Spaß machen könnte, beim KSC vorne drin die Nachfolge von Philipp Hofmann anzutreten."

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