"Rennen immer wieder hinterher": SVW muss aus Fehlern lernen

Im Heimspiel mit dem 1. FC Nürnberg holt der SV Werder Bremen zum dritten Mal in Folge nur ein 1:1-Remis. Andererseits konnten die Grün-Weißen jedoch in allen drei Begegnungen einen Rückstand ausgleichen und zumindest zwei direkte Konkurrenten auf Abstand halten. Die Bremer selbst fordern, dass für den Aufstieg trotzdem mehr kommen muss.

"Darf uns nicht passieren"

Vor dem großen Saisonfinale bleiben die Grün-Weißen weiterhin in einer komfortablen Ausgangsposition, weil das Team von Ole Werner mittlerweile 17 Punkte nach Rückstand gesammelt haben - soviel wie kein anderes Team in der Liga. Dennoch sorgte das erneute Unentschieden gegen Nürnberg für Nervosität. "Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren und nach wie vor schauen", forderte der Cheftrainer unmittelbar nach Abpfiff von seinem Team. Zuvor bot Bremen wieder zwei unterschiedliche Halbzeiten an, dem Coach fehlte die letzte Konsequenz im Zweikampfverhalten. Abwehrspieler Marco Friedl wurde deutlicher: "Wir gehen wieder in den Rückstand und das darf uns in dieser Phase der Saison nicht passieren."

Ein Umstand, der allgemein in Bremen für Ärgernis sorgt. "Wir rennen immer wieder Rückständen hinterher und wir holen Mannschaften ins Spiel, die gar keinen Bock aufs Spielen haben", so auch Leonardo Bittencourt. Passend dazu lud der SVW die Nürnberger tatsächlich vom Punkt ein, ehe Mitchell Weiser im zweiten Abschnitt ausgleichen konnte. Immerhin ein positiver Aspekt des Bremer Spiels, wie der Torschütze fand: "Auch wenn wir zurück liegen und das war ja jetzt ein paar mal der Fall, ist das Engagement bemerkenswert." Doch reicht das, um den knappen Vorsprung für die Bundesliga-Rückkehr über die Ziellinie zu bringen?

Friedl fordert Lernprozess

"Wir machen viel zu viele Fehler, verlieren zu leicht die Bälle, rücken katastrophal nach, wir haben alles in allem einfach eine schlechte erste Halbzeit und das darf uns nicht passieren", zählte Friedl auf, was sich in den letzten vier Saisonspielen ändern muss, um den Sprung ins Oberhaus letztendlich zu schaffen. Die Forderung ist klar: "Wird Zeit, dass wir aus unseren Fehlern mal lernen. Jeder muss brennen und das Feuer in den Augen haben." Schon am kommenden Spieltag bietet sich die einmalige Chance für eine bessere Ausgangsposition, denn dann folgt das direkte Duell mit den Schalkern. "Jetzt müssen wir auch zupacken und alle eine Schippe drauflegen, sonst wird das nichts mehr", so Friedl.

Und Ole Werner? Der ist ganz bei seinen Spielern: "Fakt ist auch, dass wir mal wieder in Führung gehen müssen, damit sich der Spielverlauf in unsere Richtung entwickelt." Zuletzt gelang das ausgerechnet in den Top-Spielen gegen Hamburg (3:2) und Darmstadt (1:0). Daran wollen sich die Bremer wieder orientieren, wie auch Weiser stellvertretend für die Kollegen festhielt: "Es ist natürlich ein Ergebnissport, wir müssen sehen, dass wir auch mal das Heft in die Hand nehmen, dann wird das Spiel für uns auch einfacher." Unterstützung wird es dafür jedenfalls von den Bremer Rängen geben. Auch, wenn die Partie gegen Schalke in Gelsenkirchen stattfindet, ist der Support für Ole Werner hilfreich: "Wir werden einfach in jeder Phase des Spiels unterstützt, das war schon in den letzten Wochen so. Das kann in den nächsten vier Spielen ein ausschlaggebender Faktor sein." Vielleicht genauso sehr, wie ein Führungstreffer.

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