Rostock: Selimbegovic in "Sondersituation" für neue Wege

Der neue Trainer Mersad Selimbegovic will bei Hansa Rostock für den Klassenerhalt ausgetretene Pfade verlassen. Zu seinem Einstand bei der "Kogge“ überraschte der Nachfolger des entlassenen Chefcoaches Alois Schwartz mit neuen Abläufen und einer Absage an branchenübliche Reflexe.

"Haben keine Zeit“

Eingehende medizinische Untersuchungen? Unter Selimbegovic ebenso gestrichen wie Sprung- oder Sprinttests. Neue Spieler? Für den Bosnier kein Muss. Der frische Wind an der Ostsee war quasi von Selimbegovics erster Arbeitsminute an spürbar.

Zumal der Coach in seinem ersten Pressegespräch nur etwas mehr als zwei Wochen vor dem Rückrundenstart des Abstiegskandidaten am 20. Januar (Samstag) beim 1. FC Nürnberg gute Gründe für seine Entscheidungen anführte. "Wir haben nicht so viel Zeit. Es geht ruckzuck, dann sind wir schon in Nürnberg“, zitierte die Bild-Zeitung den neuen Hansa-Trainer. "Wir machen jede Einheit mit Ball, damit die Jungs das kriegen, was wir sehen wollen, damit wir auch Feedback kriegen. Das ist in dem Moment wichtiger, damit man schnell eine Sprache spricht. Es ist eine Sondersituation“, erläuterte der Ex-Profi seine Fokussierung auf realitätsnahe Simulation von Spielsituationen.

Gegen Transfer-Aktionismus

In Sachen Wintertransfers warnte Selimbegovic beim Tabellendrittletzten vor der Gefahr einer Verwechslung von Spielerverpflichtungen mit Aktionismus. "Ich bin ein Freund davon, dass man mit dem Material arbeitet, was man hat, und nur dann etwas Neues macht, wenn man die volle Überzeugung hat, dass es sofort hilft“, begegnete der 41-Jährige den Erwartungen im Hansa-Umfeld gelassen: "Es geht nicht darum, etwas zu machen, sondern etwas zu verbessern.“

Dazu sieht Selimbegovic im derzeitigen Kader offenbar zunächst noch ausreichend Potenzial. "Das Spielermaterial bietet einiges – das muss man rauskitzeln“, redete der Schwartz-Nachfolger seine Profis zusätzlich stark.

Im Trainingslager ab Donnerstag im türkischen Belek sollen sich seine Spieler denn auch beweisen. "Wir brauchen Spielfreude und Kompaktheit. Es geht darum, dass wir ständig im Zweikampf sind, Zweikämpfe suchen“, beschrieb Selimbegovic seine Erwartungen.

 

 

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