Schalke: Ohne Aufstieg drohen neue Finanzprobleme

Schalke 04 steuert angesichts seines schlechten Saisonstarts geradewegs auf neue Finanzprobleme zu. Ohne den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga müssen die "Königsblauen" rückwirkend mit erheblichen Einnahmeverlusten kalkulieren.

Trikotsponsor kann Zahlungen erheblich kürzen

Laut einem Bericht der Bild-Zeitung drohen Schalke massive Abschläge aus dem erst kurz vor Saisonbeginn abgeschlossenen Deal mit dem neuen Hauptsponsor. Demnach beläuft sich die Gesamtsumme der Vereinbarung mit der Brauerei "Veltins" für die Trikotwerbung zwar auf drei Millionen Euro. Doch sollten die Gelsenkirchener den Aufstieg ins Oberhaus verpassen, würden den Informationen des Blattes zufolge extrem leistungsbezogene Klauseln greifen und dem Namensgeber der Schalker Arena erhebliche Kürzungen seiner Zahlungen erlauben.

Das drohende Einnahme-Desaster ist zu allem Überfluss angeblich auf Schlafmützigkeit der früheren Vereinsspitze um den inzwischen abgetretenen Vorstandsboss Bernd Schröder zurückzuführen. Denn offenbar hatte die Schalker Führung nicht mit dem Ausstieg des vorherigen Autosponsors (meinauto.de) im vergangenen Frühjahr gerechnet, obwohl der Deal über sieben Millionen Euro pro Bundesliga-Saison ausdrücklich ein Kündigungsrecht für das Unternehmen beinhaltete. Weil Schröder und Co. auf diese wohl für unwahrscheinlich gehaltene Möglichkeit nicht vorbereitet gewesen waren, mussten die Knappen sich kurze Zeit vor dem Beginn der laufenden Saison fast gezwungenermaßen auf den Notvertrag mit ihrem Arena-Partner einlassen.

Tönnies-Angebot abgelehnt

Ironischerweise scheint Schalke aufgrund der Betonung seiner Haltung und Werte in die schwierige Situation geschlittert zu sein. Denn nach der kurzfristigen und kostspieligen Trennung von seinem langjährigen Sponsor "Gazprom“ aus Russland wegen des Ukraine-Krieges hatten die Westfalen ein Angebot ihres früheren Chefs Clemens Tönnies zur Überbrückung des entstandenen Finanzengpasses ausgeschlagen – weil Mittel des umstrittenen Unternehmers aus dem Betrieb seiner Großschlachtereien beim Schalker Anhang mitunter als "schmutziges Geld“ veraschtet werden.

Nicht zuletzt zur Verbesserung seiner Einnahmen sucht Schalke weiter einen Marketing-Experten zumindest für Schröders verwaistes Arbeitsfeld – und womöglich auch als Nachfolger an der Vorstandsspitze. Als ein Kandidat gilt der vernetzte Agentur-Besitzer Raphael Brinkert. Doch nach Aussagen des früheren Beraters von Bundeskanzler Olaf Scholz "gibt es derzeit keine konkreten Gespräche“.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"