"Scheißegal"-Kritik von Löwe: DFL-Chef Seifert zeigt Verständnis

Mit seinen kritischen Aussagen gegen die Deutsche Fußball-Liga sorgte Linksverteidiger Chris Löwe von der SG Dynamo Dresden für Aufsehen. Nun reagierte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert verständnisvoll für die Worte des Abwehrspielers, der seine Karriere möglicherweise vorzeitig beenden will.

"Es tut mir sehr leid für Dynamo"

"Das ist denen alles scheißegal. Wir sind am Ende die, die den verfickten Preis bezahlen für den ganzen Scheiß!", feuerte SGD-Verteidiger Chris Löwe emotional ins Mikrofon von "Sky", nachdem sein Team unter der Woche von Holstein Kiel geschlagen wurde. Am Sonntag folgte dann das achte Spiel in 21 Tagen für die Sachsen und klar ist, dass die Termindichte der Dresdner nicht produktiv zur Mission Klassenerhalt beigetragen hat. Löwe attackierte die DFL dafür, legte sogar noch einmal nach und nun folgte die Reaktion von ganz oben. Und DFL-Chef Christian Seifert zeigte sich verständnisvoll.

"Es tut mir sehr leid für Dynamo Dresden, mir tut es sehr leid, dass der Spieler sich so fühlt", erklärte der 51-Jährige in einem "Sport1"-Interviews. Seifert sah auch positives in der Ansage des Fußballers: "Ich fand es gut, dass er diese Emotion auch rauslässt - wo soll er auch damit hin?" Persönlich habe er mit dem Spieler aber nicht gesprochen, zumal die Vermittlung der Rahmenbedingungen Aufgabe der Klubs sei. Zudem betonte Seifert auch, dass die Vereine wissentlich, dass solche Szenarien eintreffen könnten, ihr Einverständnis für die Umsetzung gegeben haben - und zwar alle 36 Profi-Klubs.

Löwe will Dynamo oder Karriereende

Trotz allem hat die SGD bereits angekündigt, dass sie rechtliche Schritte prüfen will. Die Aussicht auf Erfolg dürfte allerdings schwindend gering sein, der faktische Gang in die 3. Liga rückt dafür immer näher. Für Chris Löwe wird es dann der zweite Abstieg in Folge sein, verpasste er im Vorjahr noch den Klassenerhalt in der Premier League mit Huddersfield. Nun denkt der Linksverteidiger sogar über ein vorzeitiges Karriereende nach, wie er gegenüber der "Bild" verdeutlicht: "Die letzten zwei Jahre waren extrem belastend für mich und meine Familie."

In Dresden hat der 31-Jährige, der einst Meisterschaft und Pokalsieg mit Borussia Dortmund feierte, noch einen Vertrag bis 2022. "Jetzt geht es darum zu entscheiden, ob ich noch mal den Ehrgeiz auf den Platz bringen kann, den ich hatte. Oder nicht", spricht Löwe offen über seine Zukunft. Klar ist für den Linksverteidiger deswegen auch: "Entweder gehe ich mit Dynamo, oder es ist vorbei. Ich werde nicht noch mal ein anderes Trikot anziehen."

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