Schuster weiter bescheiden: "Sonst fällt man schnell auf die Fresse"

16 Punkte holte der 1. FC Kaiserslautern bislang aus elf Partien, steht auf Rang acht und ist somit der beste Aufsteiger in dieser Saison. In einem Interview mit der "Sportbild" äußerte sich Trainer Dirk Schuster zum Auftakt in die Spielzeit, wie er die Mannschaft besticht und was seine Ziele bis zur langen WM-Pause sind.

Schuster konnte "Angstschweiß" riechen

Erst eine Niederlage mussten die Pfälzer bislang einstecken und verdauen, stattdessen wurden in den vergangenen sechs Remis in Folge auch Top-Teams wie dem SV Darmstadt 98 (3:3), dem 1. FC Heidenheim (2:2) und dem Hamburger SV (1:1) ein Punkt abgerungen. Was zeigt, wie abgeklärt sich die Roten Teufel bislang in der ersten Bundesliga-Saison seit vier Jahren präsentierten. "Es gibt uns in jedem Fall eine breite Brust. Wir wissen, dass wir uns in jedem Spiel reinkämpfen und Punkte holen können", sagte Coach Dirk Schuster. In der Liga angekommen sei die Mannschaft allerdings erst, "wenn wir den Klassenerhalt sicher haben".

Neun Punkte holte das Team bislang zu Hause, wo auch die Fans ihren Teil zum Erfolg beitragen. Fast 40.000 Zuschauer waren im Schnitt dabei. Es ist eine neue Euphorie rund um den Kult-Klub entstanden. Und Schuster ist froh, nun auf der Seite des Heimteams zu stehen. Denn als Spieler des Karlsruher SC und Darmstadt-Trainer sei er "den Berg hochgefahren, und wir konnten im Bus riechen, dass der eine oder andere Angstschweiß hat". Deshalb könne er sehr gut nachempfinden, "was der Gegner hier empfindet". Dies müsse ausgenutzt werden, "die Welle der Euphorie vom Aufstieg und vom Aufstieg und vom Saisonstart" so lange wie möglich geritten werden.

"Auch spielerisch Fortschritte machen"

Ein Grund für den Erfolg sind auch Belohnungen, mit denen die Spieler gelockt werden. Kleinigkeiten "ziehen bei den Spielern", verriet der 54-Jährige. Vor dem Duell beim SV Sandhausen sei dem Team ein Frühstück versprochen worden, wenn das Spiel ohne Gegentor beendet wird. Am Ende gab es ein 0:0. Schusters Assistenten Sascha Franz und Nick Martin mussten daraufhin ihr Versprechen einlösen.

Mit dem Heimspiel am Sonntag gegen den SSV Jahn Regensburg wird die Schlussphase der Hinrunde eingeläutet. Sechs Partien stehen bis Mitte November noch an, ehe die zweieinhalb Monate andauernde WM- und Winterpause beginnt. Damit Schuster zufrieden in die Saison-Unterbrechung gehen kann, müsse das Team die "aggressive Spielweise beibehalten, den Gegnern wehtun und auch spielerisch Fortschritte machen". Dabei ginge es nicht nur um die Punkteausbeute. "Es kann auch Mal zwei, drei Niederlagen geben." Aber man dürfe nicht "verfressen" sein und "alles auf einmal" wollen. "Es ist wichtig, nicht den dritten Schritt vorm zweiten machen zu wollen, sonst fällt man schnell auf die Fresse. Im ersten Jahr gehts nur um den Klassenerhalt."

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