St. Pauli setzt wahnsinnigen Lauf fort: "Wir können auch kämpfen"

Der FC St. Pauli setzt seinen grandiosen Lauf auch im Nordduell mit dem F.C. Hansa Rostock fort. Fünf Siege aus fünf Spielen - diese Erfolgsserie holte sich kein anderes Team im neuen Jahr. Vorne entschied ein Treffer von Jackson Irvine, für den wiederum Torhüter Nikola Vasilj der Spieler des Spiels war. Denn alles lief beim 1:0-Sieg nicht rund.

"Torwart hat das heute Weltklasse gemacht"

Es lief die 78. Spielminute, als Hansa-Stürmer John Verhoek einen Flachschuss auf den Hamburger Kasten gegen die Laufrichtung von Nikola Vasilj abgab. Doch jubeln durfte die Kogge nicht, denn der Keeper vom FC St. Pauli hatte reflexartig noch den Fuß parat - eine Wahnsinns-Parade, wie alle nach der Partie fanden. "Es war ein schwieriges Spiel, unser Torwart hat das heute Weltklasse gemacht und war für mich Man of the Match", lobte FCSP-Kapitän Jackson Irvine seinen Schlussmann, der die Partie wohl letztendlich für die Kiezkicker entschied. Denn vorne hatte Irvine den Kopf hingehalten.

Weder die Rostocker Pyroshow nach der Halbzeitpause, die im Nachgang noch hohe Wellen schlägt, noch der leichte Leistungsschwund im zweiten Abschnitt konnten St. Pauli aufhalten. "Wir haben das Selbstbewusstsein, wenn wir auch mal tiefer stehen und unter Druck geraten, dass wir diese Phasen auch überstehen können. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall", erinnerte Marcel Hartel an andere Spiele, welche die Kiezkicker aufgrund eigener Passivität am Ende verloren. Dieses Mal hielt St. Pauli jedoch Stand. "Kompliment an die Mannschaft, dass wir auch kämpfen können."

Spitzengruppe wieder näher als Abstiegszone

Am 30. Geburtstag von Cheftrainer Fabian Hürzeler feierte St. Pauli somit den fünften Sieg in Folge - und den Erfolg im brisanten Nordduell. "Die Bedeutung des Spiels, auch für die Fans und das Umfeld ist uns natürlich bewusst. Vor allem nach dem verkorksten Hinspiel hatten wir etwas gut zu machen. So sind wir auch aufgetreten und es hat Spaß gemacht", freute sich Leart Paqarada über den Ausgang der emotionalen Partie. Und sein Coach pflichtete ihm bei, wenngleich die kleine Mahnung beim Fußballlehrer nicht ausblieb: "Im Großen und Ganzen bin ich happy über das Ergebnis. In der zweiten Halbzeit können wir besser Fußball spielen. Das haben wir nicht gemacht."

St. Pauli bleibt damit auch das Team der Stunde in der 2. Bundesliga, denn schon nach fünf Spielen stehen 15 Punkte in der Rückrundentabelle im Tableau. Zur Erinnerung: In der kompletten Hinrunde sammelten die Kiezkicker nur 17 Zähler. Aus dem Abstiegskampf haben sich die Hamburger längst befreit, denn mittlerweile wurde der Abstand auf die Gefahrenzone schon auf zwölf Punkte vergrößert. Plötzlich ist sogar die Spitzengruppe wieder näher dran - wenngleich mit elf Zählern noch eine große Lücke zum dritten Rang klafft, sodass von einer Aufholjagd nicht die Rede sein kann. Oder? "Es ist insgesamt ein toller Start mit fünf Siegen in Folge, aber wir gucken weiterhin von Spiel zu Spiel. Es ist noch früh in dieser Saison und so ist einfach unser nächstes Ziel, am Freitag in Paderborn zu gewinnen, weiter schauen wir nicht", so Jackson Irvine.

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