Terminchaos: Denkbare Szenarien für reguläres Saisonende

Mit Holstein Kiel, dem Karlsruher SC und dem SV Sandhausen sind aktuell drei Zweitligisten in Quarantäne. Insgesamt sieben Partien der drei Mannschaften mussten deshalb verschoben werden. Wenige Wochen vor dem Saisonende droht der Liga ein Terminchaos, sollte es zu weiteren Coronafällen kommen. Weshalb es mehrere Optionen bei der DFL gibt, wie die Saison in diesem Fall zu Ende gespielt werden könnte.

Vier Optionen denkbar

Ein Abbruch der Saison ist derweil kein Thema. Zu wichtig sind die TV-Gelder durch die Übertragungen der Spiele für die Vereine, um in Zeiten ohne Zuschauereinnahmen zu überleben. Deshalb muss die DFL kreativ werden, wie die derzeit sieben Nachholspiele rund sechs Wochen vor dem geplanten Saisonende terminiert werden können und wie reagiert wird, sollten weitere Mannschaften aufgrund von Coronafällen in Isolation müssen und ihre Partien nicht austragen können. Laut der "Sportbild" gäbe es vier Optionen.

Eine Idee ist es, Nachholspiele für den 1. Mai anzusetzen. Für den Feiertag, an dem Kiel im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Borussia Dortmund antritt, waren ursprünglich keine Spiele angesetzt, da in der Vergangenheit Demonstrationen mit viel Krawallpotential die Absicherung durch die Polizei benötigten. Die Einsatzkräfte fehlten dann wiederum bei den Fußballspielen. Durch Corona sind Demos aber ohnehin nicht erlaubt, Zuschauer sind bei den Spielen auch nicht vor Ort. Um die Nachholpartien jedoch tatsächlich für das erste Mai-Wochenende ansetzen zu können, bedarf es der Zustimmung des DFB und der zuständigen Behörden.

Parallelspiele zur Champions League?

Eine weitere Möglichkeit wären die letzten Tage unter der Woche im April und die ersten im Mai, wenn die Halbfinals der Champions League ausgetragen werden. Bereits in der abgelaufenen Saison hatte die UEFA den Nationalverbänden erlaubt, parallel Ligaspiele auszutragen und damit Konkurrenz zur Königsklasse zugelassen.

Auch das schon einmal ins Gespräch gebrachte Quarantäne-Trainingslager steht weiterhin auf der Optionen-Liste. Somit könnten der 33. und 34. Spieltag, sowie Nachholspiele abgesichert werden, wenn die Spieler keinen Kontakt zur Außenwelt haben und das Infektionsrisiko stark minimiert wird. Denn klar ist: Fallen Partien so kurz vor dem Saisonende aus, gibt es keine Möglichkeit, die Partien innerhalb des gesteckten zeitlichen Rahmens nachzuholen. Sollte es zum Quarantäne-Camp kommen, würde dieser Beschluss mindestens acht Tage vor dem Beginn vom DFL-Präsidium gefasst werden.

Verschiebung des Saisonfinals

Tritt das Schreckens-Szenario ein und Mannschaften müssten wenige Tage vor dem Saisonende in die Quarantäne und Spiele verschoben werden, könnte das Saisonende nach hinten verschoben werden. Dies würde jedoch einen bürokratischen Kraftakt bedeuten. Denn die Erlaubnis dafür müsste die FIFA geben, da am 31. Mai – also acht Tage nach dem geplanten Saisonende – die Abstellungsfrist für die Nationalmannschaften beginnt. Schließlich soll ab dem 11. Juni die Europameisterschaft ausgespielt werden. Immerhin gibt es in der 2. Liga nur wenige Nationalspieler. Doch betroffen wären auch die Relegationsspiele zwischen dem Tabellen-16. der ersten und dem Tabellendritten der zweiten Bundesliga. Beim Klub aus dem Oberhaus würden jedoch Nationalspieler unter Vertrag stehen. Diese Profis würde dann ihrem Verein fehlen, da die UEFA den Beginn der Abstellungsfrist auch automatisch als ein Quarantäne-Trainingslager für die Nationalteams sieht.

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