Überwintern in der Spitzengruppe: Aue als Geheimfavorit?

Mit zwei Siegen in Folge verabschiedete sich der FC Erzgebirge Aue in die Winterpause. Bei 29 Punkten und dem fünften Tabellenplatz ist ein Klub nicht weit von Wunschträumen entfernt, doch Trainer Dirk Schuster mahnte in der Pressekonferenz vor Weihnachten zum Realitätssinn. Doch ein Funke bleibt.

Schuster will Klassenerhalt erreichen

Es habe "nichts mit Tiefstapelei zu tun", wenn Dirk Schuster die Ziele des FC Erzgebirge Aue in der Winterpause nicht neu definieren wolle. "Andere Zielstellungen, die über den Klassenerhalt hinaus gehen, sind für uns kein Thema", schmetterte der Cheftrainer des Tabellenfünften vehement ab, obwohl die Auer mit zwei Punkten Rückstand auf den zweiten Platz alle Chancen in der Rückserie wahren könnte. "Wir können darauf aufbauen, aber wir sind trotzdem gut beraten, in der täglichen Arbeit fleißig zu bleiben", ließ Schuster ein kleines Hintertörchen offen, denn kleiner machen müssen sich die Profis aus dem Erzgebirge nicht.

Das bewiesen die Auer auch im letzten Heimspiel des Jahres, in dem man die Fürther mit einer 3:1-Niederlage vom Platz schickte. "Dass es für uns ein sehr positives Weihnachtsfest geben wird, dafür hat die Mannschaft heute den Grundstein gelegt", freute sich Schuster über den neuerlichen Erfolg seiner Elf, mit dem nicht unbedingt zu rechnen war: "Wir wussten, was die Fürther für eine spielerische Qualität an den Tag legen kann. Mit 8:1 Toren und sechs Punkten die letzten beiden Wochen überragend absolviert."

"Gab nur eine Marschroute"

Bis auf den Treffer in der 80. Minute von Fürths Top-Torjäger Branimir Hrgota ließ die Elf des 51-Jährigen kaum Chancen des Gegners zu. "Für uns gab es nur eine Marschrichtung, das heißt, diese enorme Qualität in der Offensive zum Stehen und zu bringen und selbst Akzente zu nutzen", hatte Schuster den Matchplan vor dem Coup gegen die Fürther schlicht gehalten. Und wie seine Mannschaft damit umging, beeindruckte den Coach: "Nach ereignisarmen 15 Minuten kam die Mannschaft danach ins Spiel. Wie sie immer wieder verteidigt hat, sich taktisch clever angestellt hat und den Fahrplan umgesetzt hat, da muss ich der Truppe ein Kompliment machen."

Die Führung durch Jan Hochscheidt, die auch schon in der Anfangphase zustande kam, habe sich dabei aber nicht abgezeichnet. "Aber sie hat uns Mut gegeben", ließ Schuster in die Köpfer seiner Spieler einblicken, die das Spiel in der zweiten Hälfte für sich entschied. Und doch zitterte der erfahrene Coach bis zum Schluss: "Eine Vorentscheidung durch den Doppelschlag weiß ich nicht so genau, weil in jedem Moment des Spiels die Gefahr des Anschlusstreffers herrschte." Der fiel am Ende sogar noch, konnte das Endergebnis aber nicht mehr beeinflussen. Somit überwintern die Auer in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga, wichtig sei aber in erster Linie zehn Punkte vor der Abstiegszone zu sein.

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