"Unsportlich": Kwasniok kritisiert SVS nach "peinlichem" Remis

Am Hardtwald hatte der SC Paderborn 07 eigentlich alles unter Kontrolle, doch am Ende hatten die Ostwestfalen die Partie mit einem 2:2-Remis "verloren" - so zumindest das Empfinden von Lukas Kwasniok. Und das war nicht das einzige, was dem SCP-Coach von einem "peinlichen" Ergebnis in Sandhausen in Erinnerung bleiben wird, wie er deutlich machte.

"Unter dem Strich mit 2:2 verloren"

Florent Muslija erzielte zuerst das Traumtor per Freistoß (19.), dann legte er Maximilian Rohr den zweiten Treffer des Tages auf (27.). In Sandhausen sah Paderborn früh wie der sichere Sieger aus. "Dann darfst du vor der Halbzeitpause aber kein Gegentor mehr kassieren", monierte Lukas Kwasniok, dass sich seine Mannschaft möglicherweise selbst schon zu sicher gefühlt habe. "Da hatten wir so fünf Minuten, wo wir dachten, wir können den Gegner schwindelig spielen." Die Quittung war der prompte Anschlusstreffer, der Ausgleich folgte nach dem Seitenwechsel.

Im Anschluss tat sich der SCP-Coach nicht leicht darin, das Spielgeschehen zu analysieren. "Ich will da jetzt nicht sagen, dass es völlig unverdient für Sandhausen war. Für uns ist das Ergebnis, gemessen am Verlauf und an den Anteilen - und das hat nichts mit mangelndem Respekt gegenüber dem SVS zu tun -, einfach peinlich", führte Kwasniok besonnen aber deutlich aus. "Vorne haben wir kläglich vergeben, hinten haben wir drei Situationen nicht verteidigt. Da nimmst du leider nur einen Punkt mit." So hatte der SCP-Coach das klare Empfinden, dass die Partie "unter dem Strich mit 2:2 verloren" wurde. Doch damit nicht genug der deutlichen Worte.

"Sorry dafür"

"Eine Sache, wenn ich das auch ungerne tue, ist dennoch wichtig für mich, dass ich das auch mal so sage. Ich weiß natürlich um die Situation des SV Sandhausen. Aber ich war letztens beim Handball - und wir sagen immer, dass wir uns dort eine Scheibe abschneiden können", führte Kwasniok aus - und spielte auf die andauernden Spielunterbrechungen des SVS in der zweiten Halbzeit an, die permanent Minuten kosteten. Auch der Schiedsrichter habe nicht die richtige Reaktion gezeigt. "Wenn du ab der 55. Minute zehn Unterbrechungen hast und danach nur sechs Minuten Nachspielzeit bekommst... Es geht ja nicht nur um die Minuten. Es war kein Spielrhythmus mehr möglich. Das ist unsportlich, so deutlich muss ich das sagen."

Allein Jannik Bachmann, der in der 80. Spielminute letztendlich ausgewechselt wurde, habe dreimal auf dem Rasen gelegen. "Das ist grenzwertig, wie ich finde. Sorry dafür, aber es ist wichtig, klare Kante zu bekennen", so Kwasniok. SVS-Coach Gerhard Kleppinger reagierte gelassen, antwortete erst auf Nachfrage auf die Vorwürfe: "Wenn jemand einen Krampf hat, dann hat er einen Krampf. Dann bleibt er halt liegen." Zwar waren sich beide Fußballlehrer einig, dass das in den Schlussminuten einer Partie immer auch ein Mittel sein könne, aber "man sollte es nicht übertreiben" - fand auch Kleppinger. "Aber ich glaube schon, dass die Jungs angeschlagen waren", so der SVS-Coach abschließend. Die Zweifel von Kwasniok dürfte das wohl nicht zerstreut haben.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"