VfB: Badstuber nicht mehr "mürrischer, zurückhaltender Grantler"

Mit einem deutlichen 3:0-Sieg im Derby gegen den Karlsruher SC konnte der VfB Stuttgart seine Ergebniskrise zunächst einmal überwinden. Unmittelbar darauf folgt mit dem Duell in Sandhausen das nächste Nachbarschaftsduell, bei dem die Schwaben ihren Trend beweisen müssen. Ein besonderes Hauptaugenmerk gilt dabei Holger Badstuber.

"Er ist momentan die Stütze"

Aus dem erfahrenen Dreigestirn von Holger Badstuber, Marc-Oliver Kempf und Marcin Kaminski ist aktuell nur der deutsche Ex-Nationalspieler einsatzfähig, weil der Kapitän eine Rotsperre absitzt und Kaminski an einem Kreuzbandriss laboriert. Umso wichtiger wird nun Badstuber für Trainer Tim Walter, wie er vor der Partie gegen den SV Sandhausen betont: "Er ist momentan die Stütze. Und so wie Kempfi Holger braucht, brauchen ihn auch die anderen Jungs, um gut zu spielen."

Die anderen Jungs sind Maxime Awoudja und Nathaniel Phillips, die zwar beide schon auf ihre Einsatzzeiten kommen, aber sich noch nicht im schwäbischen Team durchsetzen konnten. Dass nun ausgerechnet Badstuber der Führungsspieler ist, dem Walter vertraut, hatte sich im Sommer noch nicht abgezeichnet - wegen ihrer jeweiligen Charaktere schien die Chemie zwischen dem 30-Jährigen und dem Fußballlehrer nicht zu stimmen. "Er hat sich das Vertrauen mit konstant guten Leistungen erarbeitet und sich aufgedrängt", belohnt Walter nun aber die Leistung des Abwehrchefs.

Walter über Badstubers Wandlung

Badstuber, der auch schon als Sprücheklopfer auf dem Feld aufgefallen war, sei nicht mehr dieser "mürrische, zurückhaltende Grantler", wie Walter beschrieb. "Er hat gute Laune, eine klare Meinung und bringt diese ins Team ein", bestätigte der Fußballlehrer die Wandlung des 30-Jährigen, für die er Badstuber selbst verantwortlich sieht: "Das hat er sich selbst erarbeitet. Er hat sich selbst aus dem Loch gezogen. Ich habe ihm vielleicht nur den Schubs gegeben, damit er da rauskommt."

Nun wartet für den Abwehrchef das zweite Derby in Folge, in Sandhausen muss die Leistung aus der Partie gegen Karlsruhe bestätigt werden. Mit Philipp Förster hat Walter immerhin einen Insider aus dem Hardtwald nun auf seiner Seite. "Wir wissen, was auf uns zukommt, wo der Gegner seine Stärken und Schwächen hat. Es reicht, wenn er die Mannschaft dafür sensibilisiert", erklärte der Übungsleiter der Stuttgarter, dass er ein ähnliches Spiel wie zuvor erwarte. Die Marschroute für Walter ist deshalb klar: "Es gilt, wie gegen den KSC, dass wir uns dem entgegenstellen, dass wir mit aller Macht, mit unserem Leben, verteidigen."

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