VfL verspielt den Sieg: "Enttäuschung sitzt ein bisschen tiefer"

Bis zur Schlussviertelstunde schien der VfL Osnabrück im Duell mit Hannover 96 alle Trümpfe in der Hand zu halten, doch die 2:1-Führung endete mit einer 2:4-Niederlage für die Lila-Weißen von der Bremer Brücke. VfL-Coach Daniel Thioune zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht, wollte die Pleite aber am Ende nicht auf die Unerfahrenheit seiner Spieler schieben.

Thioune zahlt kein Lehrgeld mehr

Es lief die 75. Spielminute, als Etienne Amenyido das Laufduell mit Genki Haraguchi nicht für sich entscheiden konnte und den Japaner von Hannover 96 schließlich nach einem 50-Meter-Sprint im eigenen Strafraum legte. Der Außenbahnspieler, der den VfL zuvor selbst in Führung brachte, führte die Osnabrücker Niederlage herbei - und Cheftrainer Daniel Thioune zeigte sich enttäuscht: "Der Junge hat sich alles, was er vorher richtig gemacht hat, irgendwie genommen. Aber das passiert im Fußball, das ist unglücklich für ihn gelaufen."

Zu Gute hielt der Coach ihm, dass er den Sprint über das halbe Feld mit seinem Gegenspieler überhaupt mitgegangen ist und Thioune hätte sich natürlich gewünscht, dass der Angreifer es am Ende besser gelöst hätte. ABer das wollte der Coach nicht mit Unerfahrenheit erklären: "Ich glaube nicht, dass wir jetzt noch Lehrgeld zahlen in dieser Liga, sondern erkennen müssen, dass viele Momente vom Gegner brutal ausgenutzt werden." Und das taten die Hannoveraner mit einem dritten und vierten Treffer, die nach dem Wirkungstreffer zum Ausgleich die Niederlage besiegelten.

"Hätten mehr verdient gehabt"

"Die Enttäuschung sitzt schon ein bisschen tiefer. Wir haben über 75 Minuten nicht ganz so viel verkehrt gemacht", erklärte Thioune, der bis dahin einen guten Auftritt seiner Mannschaft gesehen hatte: "Wir hatten viele gute Aktionen mit dem Ball und eine hohe Ballqualität. Wir gehen zu dem Zeitpunkt verdientermaßen in Führung." Doch diese Führung aus der 47. Spielminute hielt eben nicht bis zum Ende. Nach dem Ausgleich senkten sich die Köpfe: "Das hat uns psychologisch nach hinten geworfen und wir hatten nach dem 2:2-Ausgleich große Schwierigkeiten, nochmal in das Spiel zu investieren."

Thioune sei nicht davon ausgegangen, dass seine Mannschaft in den Schlussminuten noch derartig auseinanderfallen würde. Deswegen blieb für den Couch am Ende auch nur ein Fazit: "Wir hätten vielleicht mehr verdient gehabt, aber das Spiel ist jetzt vorbei." Nach dem Last-Minute-Ausgleich der Osnabrücker in Bielefeld stellt die neuerliche Pleite nun einen moralischen Rückschlag dar - und lässt die Lila-Weißen im zehnten Spiel in Folge ohne Sieg vom Platz gehen. Viel Lehrgeld könnten die Osnabrücker somit ohnehin nicht mehr zahlen.

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