Walter warnt vor Pokal-Patzer: "Kein Selbstläufer" in Bayreuth

In der 1. Runde des DFB-Pokals nimmt es der Hamburger SV mit der SpVgg Bayreuth auf (Samstag, 15:30 Uhr). Beim Drittliga-Aufsteiger will Cheftrainer Tim Walter sehen, dass sich die Mannschaft gewissenhaft gegenüber dem vermeintlichen Außenseiter präsentiert. Andernfalls droht schon früh in der Saison eine schlechte Stimmung.

"Bereiten jeden Gegner gewissenhaft vor"

Der Hamburger SV ist als Pulverfass in die Saison gestartet. Ein Sieg in Braunschweig (2:0) wurde von einer starken Torwartleistung geprägt, die Last-Minute-Niederlage gegen Rostock (0:1) wirkte phasenweise uninspiriert. Dazu schwelen im Hintergrund immer wieder Brandherde rund um Sportvorstand Jonas Boldt, Finanzchef Dr. Thomas Wüstefeld und Ex-Sportdirektor Michael Mutzel. Ein frühes Aus im DFB-Pokal darf dem HSV nicht unterlaufen, um die Stimmung nicht frühzeitig zum Überkochen zu bringen.

"Wir bereiten jeden Gegner gewissenhaft vor", kommuniziert HSV-Cheftrainer Tim Walter daher klar in der Pressekonferenz vor dem Erstrunden-Duell bei der SpVgg Bayreuth. Erstmals seit 1990 ist der Klub aus Bayern in den Profi-Fußball zurückgekehrt, tritt dieses Jahr als Aufsteiger in der 3. Liga an. Völlig fremd ist die Spielvereinigung dem HSV-Coach nicht: "Ich habe als U21-Trainer des FC Bayern schon gegen die SpVgg Bayreuth gespielt. Ich kenne das Stadion, die Begebenheiten vor Ort." Entsprechend bereitet Walter seine Mannschaft darauf vor, dass das Pokalspiel "kein Selbstläufer" werden wird.

Vuskovic kann spielen

"Es geht um Fußball. Da ist der Gegner insofern egal, weil man jeden Gegner so nehmen muss, als ob es der schwerste wäre. Für uns ist Bayreuth gerade der schwerste Gegner. Wir wollen dort bestehen und gewinnen", fokussiert Walter das Pokalspiel als das, was es ist - eine Partie, in der Sieg oder Niederlage über das Weiterkommen entscheiden. Die Gefahr eines Ausrutschers ist immer da, wie der HSV-Coach fand: "Für den vermeintlichen Underdog ist das immer ein tolles Spiel, um sich in den Vordergrund spielen zu können. Wir haben es in der letzten Saison in diesem Wettbewerb ganz gut gemacht. Wir wollen Spiele gewinnen."

Erst im Halbfinale musste sich der HSV im Vorjahr gegen den SC Freiburg geschlagen geben. Ein solcher Marsch durch den Pokal würde die aktuelle Stimmung an der Elbe durchaus anheben, doch die Herausforderung bleibt bestehen. Sorgen muss sich Walter immerhin nicht um Mario Vuskovic machen: "Er wird mit einer Daumenschiene spielen. Er hat voll trainiert. Ihm geht es gut und er ist einsatzfähig." Ausfallen werden dagegen Stephan Ambrosius (muskuläre Probleme), Elijah Krahn, Bakery Jatta (beide Aufbautraining), Anssi Suhonen (Wadenbeinbruch) und Xavier Amaechi (Knöchelverletzung). Auch Robin Meißner, der unter der Woche an Viktoria Köln verliehen wurde, kann nicht mehr im Kader stehen. Obwohl der HSV in der Offensive noch nach Alternativen sucht, ist Walter zuversichtlich: "Wir können mit einer falschen Neun agieren oder mit kleinen, schnellen Spielen. Da ist alles möglich."

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