SC Freiburg lässt die Konkurrenz staunend zurück
Die Konkurrenz im Aufstiegskampf hatte die Vorlage gegeben und der SC Freiburg hat eiskalt verwandelt. Nachdem die Verfolger in den Spielen am Freitag und am Samstag Federn gelassen hatten, nutzte die Mannschaft von Trainer Christian Streich die Gunst der Stunde und setzte sich mit einem in der zweiten Halbzeit atemberaubenden Fußballspiel an der Spitze ein wenig ab. 5:2 hieß es am Ende gegen die SpVgg Greuther Fürth – eine Partie, die stellvertretend für die momentanen Stärken und Schwächen der Breisgauer steht.
Die Offensive ist dabei über alle Zweifel erhaben. Mit Toptorjäger Nils Petersen, der bereits sein zehntes Saisontor markierte, und den herausragenden Außenspielern Maximilian Phillipp und Mike Frantz gibt es Qualität, die in der 2. Liga ihresgleichen sucht. Fast noch wichtiger, das hat das Fürth-Spiel gezeigt, ist aber Vincenzo Grifo. Der zuletzt verletzte Spielmacher ist wieder fit, seine unfassbare Fähigkeit bei Standardsituationen kann gerade in engen Momenten den Unterschied ausmachen. Auf der Bank gibt es mit Youngster Lukas Hufnagel oder dem immer verlässlichen Karim Guede respektable Alternativen – ganz klar ist jedoch auch, dass gleichwertige Ersatzkräfte bei Ausfällen momentan nicht da sind. Nachrüsten im Winter sollte weit oben auf der Agenda des Sportdirektors stehen.
Probleme bei der Rückwärtsbewegung
Defensiv sieht es quantitativ eigentlich besser aus, hier sind alle Positionen auch in der Tiefe sehr gut besetzt. Auf dem Platz scheint die Rückwärtsbewegung im Moment aber das größere Problem zu sein. Die zwei unnötigen Gegentore am Sonntag – und vor allem die Vielzahl von Chancen für die Gäste – belegen dies. Eine deutliche Leistungssteigerung einiger Akteure wird hier in nächster Zeit von Nöten sein. Torhüter Alexander Schwolow hingegen entwickelt sich nach und nach zur unumstrittenen Größe und hat schon manchen Punkt festhalten können.
Am kommenden Wochenende geht es mit einem schweren Auswärtsspiel beim FC St. Pauli weiter, danach kommt Eintracht Braunschweig an die Dreisam - zwei Mannschaften also, die man wohl zum erweiterten Kontrahentenkreis im Aufstiegskampf zählen kann. Eine große Herausforderung, ja - aber auch eine große Chance, sich an der Spitze weiter abzusetzen. Unmöglich erscheint dies nach den letzten Eindrücken auf jeden Fall nicht.
Ich war am Sonntag im Stadion und fand auch insbesondere die zweite Halbzeit phänomenal und das sage ich nicht durch die rot weiße Brille:)
Auch wenn ich nicht Fan des SC wäre, muss man die momentane Leistung absolut respektieren und anerkennen.