SC Freiburg: Der Weg zur Herbstmeisterschaft

Es war ein intensiver und ungewisser Sommer für den SC Freiburg. Nach dem am Ende doch unerwarteten Abstieg aus der 1. Bundesliga musste man den Abgang zahlreicher Leistungsträger verkraften. Säulen der Mannschaft wie Admir Mehmedi, Jonathan Schmid oder Roman Bürki waren nicht zu halten - ein Neuaufbau sollte den Weg in die Zukunft bereiten. Wie für den kleinen badischen Klub typisch setzte man dabei nicht auf große Namen, sondern holte junge und entwicklungsfähige Spieler dazu. Akteure wie Vincenzo Grifo, Lukas Hufnagel oder Amir Abrashi schlugen voll ein und sind heute, ein halbes Jahr später, wichtige Bausteine im Konzept.

Knallstart

Als absoluter Volltreffer sollte sich auch die Rückkehr von Publikumsliebling Nils Petersen erweisen. Der zuvor aus Bremen ausgeliehene Stürmer wurde nach langem Kampf fest unter Vertrag genommen und zahlte wie gewünscht mit Toren zurück. Ein wahrer Knallstart gelang dem SC am ersten Spieltag. Aller Skepsis zum Trotz wurde an der Dreisam der 1.FC Nürnberg in einem atemberaubenden Fußballspiel mit 6:3 aus dem Stadion geschossen. Zurückblickend war dies sicher ein ganz wichtiger Moment in der folgenden Hinrunde, denn es wurde schnell deutlich auf welchem Terrain man sich in dieser Liga einordnen kann. Außerdem war bereits hier zu erkennen, wo die Stärken und die Schwächen liegen - vorne hui, hinten nicht immer ganz sattelfest.

Petersen sieht einsam seine Kreise

Es folgten Siege in München und Düsseldorf sowie gegen Sandhausen. Bei lediglich einer Niederlage (gegen Bochum) stand der Erstligaabsteiger nach 5 Spieltagen bei respektablen 12 Punkten. Einen ersten härteren Rückschlag stellte eine wochenlange Verletzung von Grifo dar. Der aus Hoffenheim gekommene Standardspezialist war schnell zu einer Schlüsselfigur geworden und sein Fehlen fiel schon ins Gewicht. Nach einem überzeugenden Auswärtssieg in Kaiserslautern geriet der Motor so ein wenig ins Stottern. Daheim gegen Bielefeld sowie in Leipzig und Karlsruhe musste man sich jeweils mit einem Remis begnügen. Die Heimspiele gegen Frankfurt und Fürth konnten dann im Frühherbst aber wieder souverän gewonnen werden, man setzte sich auf einem der ersten beiden Plätze fest. Lediglich Topfavorit RB konnte nun noch Schritt halten. Ebenfalls fest setzte sich Petersen an der Spitze der Torjägerliste. Nahezu konkurrenzlos zieht er dort mit insgesamt 15 Toren seine Kreise. Wenn er fit bleibt, ist die Torjägerkanone ihm wohl kaum zu nehmen.

Drei Siege in Folge

Eine Qualität der Freiburger in der Saison 2015/2016: Immer, wenn eine Abwärtsspirale drohte, hatte die Mannschaft wieder eine Antwort parat. Anfang November schien man nach der zweiten Saisonniederlage bei St. Pauli sowie uninspirierten Unentschieden gegen Braunschweig und Kellerkind Duisburg in einer handfesten Krise zu sein - in der Folge gewann die Elf von Christian Streich drei Spiele in Folge und sicherte sich mit dem 3:0 gegen Union Berlin am vergangenen Wochenende die Herbstmeisterschaft.

Im Winter wird man sich nochmals verstärken müssen. Die zweite Reihe ist etwas schmal besetzt. Ansonsten spricht wenig für einen Einbruch der Badener. Bleiben die Leistungsträger fit wird der Weg direkt zurück in Liga 1 führen - auch wenn man das bei den bescheidenen SCler so niemals sagen würde.

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