Alles, was ihr zum 24. Spieltag wissen müsst

Schon am Freitagabend sind drei Teams im Kampf um den Klassenerhalt am Ball. Einen Tag später gibt Uwe Koschinat sein Debüt auf der Bielefelder Alm - ausgerechnet gegen den Spitzenreiter. Ein weiteres Krisenduell folgt am Sonntag. liga2-online.de wirft einen Blick auf den 24. Spieltag.

Die Ausgangslage

Auf der Bielefelder Alm wurde in dieser Woche klar Schiff gemacht: die sportliche Talfahrt warf erst Sport-Geschäftsführer Samir Arabi und dann auch Cheftrainer Daniel Scherning von Bord. Neuer Trainer ist Uwe Koschinat, den die Ostwestfalen kurzerhand für die anstehende Rettungsmission akquirieren konnten. Wie hoch der Druck auf dem 51-Jährigen sein wird, zeigt sich womöglich schon am Freitagabend - wenn mit Sandhausen, Nürnberg und Braunschweig drei Abstiegskandidaten den Spieltag eröffnen.

Gewinnt Bielefeld, dann verliert Darmstadt - und nach 21 Spielen ohne Niederlage könnten schon zwei Rückschläge ausreichen, um die Lilien erstmals seit Oktober von der Tabellenspitze zu verdrängen. Denn der Hamburger SV (in Karlsruhe) und der 1. FC Heidenheim (in Düsseldorf) lauern schon auf den nächsten Ausrutscher des Spitzenreiters. Mit Spannung wird die Reaktion der Lieberknecht-Elf erwartet.

Fünf Spiele im Fokus

Verlieren verboten: Kellerduell zwischen Nürnberg und Braunschweig

Zurück zur Eröffnung des Spieltags: Im Max-Morlock-Stadion treffen zwei Konkurrenten im Abstiegskampf direkt aufeinander. Im neuen Jahr konnten sich weder die Nürnberger (sechs Punkte) befreien, noch die Braunschweiger (vier Punkte). Wie viel die Erfahrung von Dieter Hecking wert ist, muss sich noch zeigen - schon einmal setzte sich der FCN beim Amtsantritt des 58-Jährigen in einem Kellerduell durch. Bislang haben die Nürnberger allerdings nur zwei Tore in der Rückrunde geschossen, das Steigerungspotential ist eindeutig.

Ganz anders lief es bei den Braunschweigern, die zwar schon elf Treffer erzielten, aber nur vier Punkte daraus holten. Auch in Nürnberg kündigte BTSV-Coach Michael Schiele wieder Vollgas-Fußball an, denn die Eintracht ist gefährlich abgerutscht. Mit einem Sieg könnte der BTSV schon wieder an Nürnberg vorbeiziehen, doch dafür muss die Defensive sattelfest sein. Die Rückkehr von Saulo Decarli und das Vertrauen in Jasmin Fejzic machen den Braunschweigern Mut.

Lokalduell: Rote Teufel mit Personalsorgen gegen Sandhausen

Lange Zeit war der SV Sandhausen auf dem besten Weg, um dem 1. FC Kaiserslautern den regionalen Rang abzulaufen - zumindest sportlich. Doch nun reist die Hardtwald-Elf mit Cheftrainer Tomas Oral als Außenseiter an den Betzenberg, um beim Lokalrivalen wieder auf Kurs zu kommen. Der Trainereffekt hat sich beim SVS nach zwei Spielen noch nicht eingestellt, wenngleich der SVS immerhin einen Punktgewinn per Lucky Punch am letzten Spieltag verzeichnen konnte. Ein Sieg beim FCK wäre durchaus ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf.

Die Roten Teufel werden dies verhindern wollen, wissen aber noch nicht, welches Personal für das Unterfangen zur Verfügung steht. Cheftrainer Dirk Schuster betonte in der Spieltags-Pressekonferenz, dass er in seiner Trainerkarriere noch nie dermaßen von einer Erkältungswelle erwischt worden sei, wie es zurzeit in Lautern der Fall ist. In einer Konstellation, die "in der Zusammensetzung noch nicht zusammengespielt hat", ist die zweite Reihe gefordert - um nach drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen endlich die 40-Punkte-Marke zu knacken?

Beim Koschinat-Debüt: Kriselnde Bielefelder empfangen den Spitzenreiter

Uwe Koschinat ist zurück in der 2. Bundesliga, nachdem er in dieser Saison im Aufstiegskampf der 3. Liga mit dem 1. FC Saarbrücken einige Federn ließ. Dass der 51-Jährige das Unterhaus beherrscht, hat Koschinat bereits in Sandhausen zeigen können. Dort sorgte der neue Arminia-Coach in zwei Spielzeiten in Folge für den Klassenerhalt, was nun zweifelsohne das erneute Ziel werden wird. Formstärke haben die Bielefelder allerdings zuletzt nicht bewiesen - und nun geht es ausgerechnet gegen den Tabellenführer.

Und Darmstadt will eine Reaktion zeigen. Nach der 0:1-Niederlage im Spitzenspiel gegen Heidenheim haben die Lilien keine Erfolgsserie mehr im Rücken, die der Lieberknecht-Elf den passenden Schwung mitgibt - stattdessen könnte es natürlich sein, dass die Darmstädter mit Wut im Bauch anreisen, um den Ausrutscher der vergangenen Woche wieder wett zu machen. Zumal die lange andauernde Tabellenführung bei negativem Ausgang plötzlich wieder akut gefährdet wäre.

Letzte F95-Chance? Heidenheim zu Gast im Rheinland

Auch die Brenzstädter können sich nämlich den Spitzenplatz der 2. Bundesliga schnappen, wenn die Schmidt-Elf in Düsseldorf erfolgreich sein sollte. Für die Fortuna ist das Topspiel am Samstagabend vielleicht schon die letzte Chance, um sich noch einmal an die Spitzengruppe heran zu wagen. Gerade in Heimspielen gelingt das Daniel Thioune und seiner Mannschaft, denn auf dem Papier stehen schon acht Siege auf der Habenseite - nur Darmstadt und Heidenheim sind zuhause besser, doch dieses Mal reisen die Brenzstädter natürlich als Gäste an.

Der späte Sieg gegen Darmstadt dürfte dem FCH selbstverständlich weiteren Aufschwung bringen, denn Heidenheim gehört ohnehin schon wieder zu den formstärksten Teams der Liga. Die Konstanz, die der Verein auf und neben dem Rasen vorlebt, scheint sich endgültig auch in den Ergebnissen widerzuspiegeln. Heidenheim reist mit drei Erfolgen in Folge an, darunter knappe Kisten und Kantersiege. Die Fortuna muss auf alles vorbereitet sein.

Krisenmodus auf beiden Seiten: Sieglos-96 gegen Harmlos-Hansa

Krisenstimmung herrscht dagegen in Hannover, denn die 96er konnten gerade einmal zwei Punkte aus sechs Spielen sammeln. Nach konstanter Hinrunde mit Tuchfühlung zur Spitzengruppe haben die Niedersachsen inzwischen gar nichts mehr mit dem Aufstiegskampf zu tun. Neun Punkte trennen die Leitl-Elf hingegen noch von der Abstiegszone - und mindestens diesen Abstand wollen die Hannoveraner auch in Zukunft waren. Ein Sieg im Duell mit der Hansa-Kogge würde zumindest die Ostseestädter schon deutlich auf Distanz halten.

In Rostock mangelt es hingegen an Toren. Erst ein einziger Treffer gelang in der Rückrunde, was aber immerhin für einen Sieg ausreichte. Doch ohne Tore bleibt die Kogge auf einem gefährlichen Kurs, der schon mit einer weiteren Niederlage auf den Abstiegs-Relegationsplatz führen könnte. Unter der Woche gab es Selbstvertrauen im Geheimtest gegen Sechstligist Pastow. Ob das genügt, um die Torriecher der Hanseaten wieder zu aktivieren?

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