Bestätigt! Hansa Rostock trennt sich von Trainer Alois Schwartz

Nach nur fünf Punkten aus den letzten acht Spielen hat der F.C. Hansa Rostock die Reißleine gezogen und sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Alois Schwartz getrennt. Auch Co-Trainer Dimitrios Moutas muss gehen. Das gab die Kogge am Mittwochmittag offiziell bekannt und bestätigte damit einen Bericht der "Bild".

"Schritt fällt uns nicht einfach"

Eigentlich sollte erst bei einer Aufsichtsratssitzung am Mittwochabend über die sportliche Situation und die Zukunft von Alois Schwartz gesprochen werden. Doch wie die "Ostsee-Zeitung" berichtet, war es bereits am Dienstagabend zu einem Gespräch zwischen Vorstandschef Robert Marien und Schwartz gekommen. Dabei soll beschlossen worden sein, sich "freundschaftlich" zu trennen, heißt es. Die Modalitäten sollen im Vertrag des früheren Bundesliga-Profis bereits geregelt sein. Die Kogge zieht damit die Konsequenzen aus den enttäuschenden Ergebnissen der letzten Wochen. Seit Ende August gelangen Hansa in 14 Spielen nur drei Siege, auf der anderen Seite setzte es gleich neun Niederlagen. Erst am vergangenen Sonntag mussten sich die Rostocker mit 0:2 gegen den FC Schalke 04 geschlagen geben.

Die Folge: In der Tabelle ist Hansa auf den Abstiegs-Relegationsplatz abgerutscht. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt zwar nur einen Punkt, zudem sind es sechs Punkte Vorsprung zu Rang 17. Dennoch waren die Verantwortlichen nicht mehr davon überzeugt, dass Schwartz nochmal die Wende einleiten würde. Vor allem Sportchef Kristian Walter galt zuletzt nicht mehr als Befürworter des 56-Jährigen, vielmehr soll sogar das Vertrauensverhältnis gestört gewesen sein. Und das, obwohl die Kogge nach zwei Siegen zum Saisonstart noch Tabellenführer war.

"Dieser Schritt fällt uns nicht einfach, da wir natürlich um Alois und Dimis Verdienste und auch um ihre Qualitäten und ihr Engagement wissen", sagt Marien und zeigt sich beiden insbesondere für den Klassenerhalt in der vergangenen Saison "sehr dankbar". Gleichwohl betont Marien aber auch: "Wir waren immer im engen und offenen Austausch zur sportlichen Entwicklung und uns dabei auch immer alle einig, dass der Erfolg und das Wohl des Vereins über allem stehen. Nach fortlaufender Analyse der sportlichen Situation sind wir nun gezwungen, zu handeln und verpflichtet alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Negativspirale zu stoppen."

Erst seit März im Amt

Schwartz hatte den Trainerposten bei Hansa erst im vergangenen März von Patrick Glöckner übernommen und die Kogge anschließend mit 16 Punkten aus neun Spielen zum Klassenerhalt geführt, woraufhin der Vertrag des 56-Jährigen um zwei Jahre bis 2025 verlängert worden war. Insgesamt stand Schwartz bei 27 Pflichtspielen an der Seitenlinie - bei einem Punkteschnitt von 1,33. Wer den erfahrenen Coach ersetzen wird, ist noch offen. Möglichst bis zum ersten Training im neuen Jahr soll Klarheit herrschen. Am Mittwoch war Ex-Augsburg-Coach Enrico Maaßen mit der Kogge in Verbindung gebracht worden, allerdings sei der 39-Jährige "kein Thema", wie Walter bei einer Pressekonferenz am Mittwoch betonte. Beim Auswärtsspiel in Paderborn am Freitag wird Nachwuchsleiter Uwe Speidel auf der Bank sitzen. Der 52-Jährige wird ab Mittwoch zudem das Training übernehmen.

Auch Walter dankte Schwartz und Moutas für die Zusammenarbeit: "Trotz der nicht einfachen Entscheidung müssen wir nun im Sinne des Vereins positiv nach vorn schauen und noch enger zusammenzurücken. Dazu gehört auch, dass sich jeder Einzelne von uns - in der Mannschaft, im Staff und in der sportlichen Verantwortung - kritisch hinterfragt, welchen eigenen Anteil er am Negativtrend hat und wie wir die Dinge in Zukunft besser machen können." Auch darin zeige sich die Stärke eines Teams. Es gelte nun, den vollen Fokus auf das letzte Spiel beim SC Paderborn zu richten und alle möglichen Reserven zu aktivieren. "Mit Uwe Speidel haben wir einen ausgewiesenen Fachmann in den eigenen Reihen, der zudem über einen hohen Erfahrungsschatz in verschiedenen Vereinen, Positionen und Situationen verfügt."

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