Kiel jubelt schon am Zaun: "Spiel, das man sonst nie gewinnt"

Beim 3:2-Sieg gegen Jahn Regensburg bewies Holstein Kiel eine mannschaftliche Willensleistung, die nach Abpfiff nicht nur Cheftrainer Ole Werner mit lobenden Worten schmückte. Das Tor zur Bundesliga haben die Störche jetzt weit aufgestoßen, sodass sie am nächsten Spieltag den finalen Schritt gehen können. Doch die Erschöpfung an der Förde ist groß.

Oberschenkel zwickt bei Bartels

Flügelspieler Fin Bartels ist seit Wochen in Top-Form und liefert Spiel für Spiel ab. Auch gegen Regensburg traf der 34-Jährige im ersten Abschnitt zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Doch die Anstrengungen der letzten Tage sind bei den Kielern immer deutlicher zu spüren. "Fin hatte zur Halbzeit Probleme in den Oberschenkeln angegeben. Auch auf dem Ultraschall war ein bisschen was zu sehen, weswegen wir kein Risiko eingehen wollten", erklärte Ole Werner, warum er seinen formstärksten Spieler schon zur Pause vom Feld nahm. Kiel geriet daraufhin wieder in Rückstand - und sicherte sich am Ende trotzdem den Sieg.

"Wir sind in einer Saisonphase, in welcher der Kopf und das Herz entscheidet", analysierte Werner das Spielgeschehen, in dem die Kieler zugegebenermaßen nicht die besten Leistungen abriefen. Daher war es aus Sicht des Cheftrainers eine "absolute Willensleistung in einem Spiel, dass man ansonsten nie gewinnt". Die Störche profitieren jedoch aktuell auch von dem Matchglück, was ein Aufstiegsaspirant in der Schlussphase der Saison braucht. Und klar ist, dass die KSV Holstein nun mindestens in die Relegation gehen wird.

"Brauchen noch Punkte"

Vier Punkte stehen die Kieler jetzt vor der SpVgg Greuther Fürth in einer begradigten Tabelle. Nun gibt es keine Nachholspiele mehr, der Saisonausgang wird in den nächsten zwei Wochen entschieden. Schon am kommenden Spieltag in Karlsruhe kann Holstein den Aufstieg mit einem eigenen Sieg perfekt machen. "Fakt ist, dass wir am Sonntag in sehr kurzer Zeit eine sehr schlagkräftige Truppe zusammenstellen müssen", sorgte sich Ole Werner zunächst jedoch um die Gesundheit seiner Spieler, denn das volle Programm der Störche zeigt allmählich Wirkung.

Daher war der 33-Jährige erfreut, dass auch die Fans der Mannschaft beistehen - am späten Nachmittag waren die Zuschauer am Stadionzaun bei Wind und Regen zu Gast. "Die Unterstützung kommt bei uns an. Wer sich bei dem Wetter dahinstellt, dem liegt es wirklich sehr am Herzen", versicherte Werner und stellte in Aussicht, dass er demnächst auch mitfeiern würde - wenn es etwas zu feiern gibt. Denn der Übungsleiter warnte vor zu viel Euphorie: "Wir konkurrieren mit einer Mannschaft um den zweiten Platz, die auch beide Spiele gewinnen kann. Wir müssen davon ausgehen, dass wir noch Punkte brauchen."

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