Nach Hansa-Krawallen: Stadion-Arbeiten in Paderborn dauern an

Auch knapp sechs Wochen nach den schweren Krawallen einiger Hansa-Fans beim Auswärtsspiel in Paderborn sind die Aufräumarbeiten in der Home-Deluxe-Arena noch nicht abgeschlossen. Wohl erst Ende März wird alles so sein wie vorher.

Sachschaden in Höhe von 120.000 Euro

Demolierte Drehkreuze im Einlassbereich, ein zerstörter Cateringstand und beschädigte Sanitäranlagen: Einige Anhänger des F.C. Hansa hatten sich bei der Partie in Paderborn am 15. Dezember von ihrer unschönen Seite gezeigt und einen Sachschaden in Höhe von 120.000 Euro verursacht. In den letzten Wochen war der SCP damit beschäftigt, die Schäden zu reparieren, was zumindest teilweise auch gelang. "Wir müssen zwar etwas improvisieren, aber sicherheitstechnisch haben wir alle Vorkehrungen getroffen", sagt Sebastian Matz, Leiter Organisation beim SC Paderborn 07, im "Westfalen Blatt".

Auf neue Drehkreuze mit Kartenscanner müssen die Paderborner aufgrund langer Lieferzeiten jedoch noch warten, sodass die Tickets im Gästebereich vorerst von Hand gescannt werden. Auch in den Toilettenanlagen ist noch nicht wieder alles wie vorher. "Waschbecken, Urinale oder Klobrillen - alles, was man kaputttreten oder von den Wänden reißen konnte, war nicht mehr nutzbar“, so Matz. "Erst Ende März werden wir wieder den Standard haben, den wir vor den Ausschreitungen im Dezember hatten." Zumindest die Urinale hängen aber schon wieder.

SCP erhöht Sicherheitsvorkehrungen

Um Ausschreitungen dieser Art künftig zu verhindern, sollen die Zäune im Gästeblock erhöht werden, auch die Cateringstände werden mit einem Zaun als Sicherheit versehen. "Wir müssen die Mitarbeiter noch besser schützen und wollen auch Wege schaffen, um sie bei ähnlichen Ausschreitungen schneller evakuieren zu können." Die Rechnung für die Schäden will der SCP an den F.C. Hansa schicken, der bereits am Tag nach den Ausschreitungen angekündigt hatte, sich an den Kosten beteiligen zu wollen.

Unterdessen laufen die Ermittlungen der Polizei. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das sehr umfangreiche Videomaterial vom SCP, von Zeugen und von uns zu sichten", so Paderborns Polizeisprecher Mark Heinemann gegenüber der Zeitung. Insgesamt waren bei den Krawallen 38 Menschen (24 Polizisten, 13 Ordner, ein Fan) verletzt worden. 200 Polizeibeamten waren vor Ort, sechs waren anschließend dienstunfähig. Außerdem wurden elf Polizeifahrzeuge beschädigt.

Politisches Nachspiel für Hansa

Für Hansa haben die Krawalle zudem ein politisches Nachspiel. So wird es am Freitag zu einem Treffen zwischen der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns und Vertretern des Vereins kommen. Erste Konsequenzen hatte die Kogge noch vor Weihnachten beschlossen. Neben der Ankündigung von baulichen Veränderungen im Stadion und einem eingeschränkten Ticket-Zugang für Auswärtsspiele war ein Choreo-Verbot bis Ende März verhängt worden.

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