Krawalle: Hansa-Boss kündigt "erhebliche Konsequenzen" an

Am Tag nach den massiven Krawallen von Teilen der eigenen Fans beim Spiel in Paderborn hat sich der F.C. Hansa Rostock in einer Stellungnahme von den Geschehnissen distanziert. Vorstandschef Robert Marien kündigt indes "erhebliche Konsequenzen" an.

"Beschämendes Bild"

Mit Raketenbeschuss eine zweifache Unterbrechung und einen Fast-Abbruch provoziert, den Gästebereich zerlegt und zahlreiche Menschen verletzt. Der F.C. Hansa habe beim Spiel in Paderborn für ein "beschämendes Bild gesorgt", schreibt die Kogge in ihrer Stellungnahme und "bedauert zutiefst, dass die Begegnung durch das Auftreten seiner Anhänger kurz vor dem Abbruch stand". Das "massive Fehlverhalten" verurteile man "aufs Schärfste". Gleichzeitig entschuldigt sich die Kogge beim SC Paderborn für die Vorkommnisse und habe bereits signalisiert, sich an den Kosten für den entstandenen Sachschaden im Stadion (rund 100.000 Euro) zu beteiligen. Den 20 Verletzten wünscht der Klub gute Besserung.

Hansa zufolge soll es bereits in der Einlassphase zu Auseinandersetzungen mit dem Ordnungsdienst gekommen sein. In Folge dessen sei einigen Hansa-Fans der Zutritt verwehrt worden. Solidarisierungshandlungen anderer Hansa-Fans hätten sodann zu einem Einsatz der Polizei und zu nachfolgenden Auseinandersetzungen im äußeren Gästebereich des Stadions und im Gästeblock gesorgt. Dabei wurden mehrere Polizeikräfte, Mitarbeiter des Ordnungsdienstes, Hansa-Fans und ein Paderborner Anhänger verletzt. Zudem gab es massive Sachbeschädigungen im Einlassbereich, den sanitären Anlagen und an einem Catering-Stand des Gästebereichs. Darüber hinaus wurden auch Einsatzwagen der Polizei beschädigt.

Neben der eigenen Aufarbeitung werde der F.C. Hansa Rostock auch seine Unterstützung bei den Ermittlungen der Sicherheitsbehörden zusichern. "Da wenige Stunden nach dem Spiel noch kein vollumfängliches Bild über die Ereignisse des Spieltages vorliegt, wird sich der F.C. Hansa Rostock schnellstmöglich weitere gesicherte Informationen verschaffen. Dabei wird der Verein u.a. auch auf die Auswertungen der Video-Aufnahmen und Identifikationen durch die Behörden zurückgreifen und entsprechende Konsequenzen und Sanktionen ableiten und veranlassen", heißt es.

"Es wird erhebliche Strafen geben"

Vorstandschef Robert Marien betont in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung: "Ich möchte voranschicken, dass ich mich im Namen des F.C. Hansa Rostock bei Martin Hornberger (SCP-Geschäftsführer, d. Red.) entschuldigt habe." Hornberger zufolge habe es während der Unterbrechung sogar Spieler gegeben, "die nicht mehr rauswollten, weil sie Angst hatten und sich sehr bedrückt gefühlt haben". Zwischenzeitlich drohte ein Abbruch, letztlich konnte die Partie aber regulär zu Ende gebracht werden. Der Imageschaden bleibt jedoch. "Fakt ist, dass das Außenbild und die Ereignisse jetzt eine Vollkatastrophe sind, das kann man nicht anders benennen", so Marien und kündigt "erhebliche Konsequenzen" an. "Von Martin Hornberger und der Polizei weiß ich, dass es ergiebiges Videomaterial gibt. Das werden wir aufarbeiten und dann vom Verein Konsequenzen aussprechen und sicher wird es auch zu Strafrechtsverfahren kommen."

Es dürfe einfach nicht passieren, was auf den Rängen und im äußeren Stadionbereich stattgefunden habe. "Da reicht es nicht, sich zu entschuldigen und zu distanzieren, da wird es erhebliche Strafen geben – Punkt. Es gibt kein Beschönigen und Verharmlosen. Da kann es auch keine zu weichen Strafen geben, da wird man sich über klare Konsequenzen unterhalten müssen." Auch seitens des DFB droht eine drastische Geldstrafe - zumal Hansa nicht zum ersten Mal in den letzten Jahren negativ aufgefallen ist.

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