Walter weicht nicht vom Weg ab: "Wir sind Überzeugungstäter"

Im Topspiel mit dem SC Paderborn 07 muss der Hamburger SV den dritten Rang festigen. Andernfalls könnte das Aufstiegsrennen für die Elbestädter am Freitagabend (18:30 Uhr) noch angespannter werden, als es ohnehin schon ist. Die Überzeugung von Tim Walter war weiterhin groß - und trotzdem gestand auch der Cheftrainer ein, dass schnellstmöglich Lösungen für die Defensivschwäche der letzten Wochen gefunden werden müssen.

"Fehler, die wir zu häufig machen"

Seit der 2:4-Niederlage gegen den Karlsruher SC im März ist die Defensive der Hamburger nicht mehr sattelfest - und es hagelte insgesamt 15 Gegentore in sieben Spielen. Nur drei Mannschaften kassierten in dem Zeitraum mehr Treffer, weswegen das Nervenkostüm beim HSV nun zittert. "Wir lassen eigentlich nicht viele Chancen des Gegners zu, sind dann aber in diesen Situationen nicht konsequent genug und fangen dadurch die Gegentore", erkannte auch Tim Walter, dass die Quote gegen seine Mannschaft derzeit zu hoch ist. Und, dass Lösungen her müssen: "Das sind unsere Fehler, die wir zu häufig machen und die wir unbedingt abstellen wollen."

In der Rückrunde spielten die Elbestädter generell nur noch dreimal zu Null, in der Hinrunde war es die doppelte Anzahl der Weißen Westen. Zeit bleibt den Hamburgern noch, um sich zu stabilsieren und die Bilanz aufzubessern. Dazu sieht Walter seine Mannschaft auch in der Lage - und erläuterte die positive Bestärkung: "Wir sind Dritter, haben 56 Punkte, die wir vergangene Saison nicht hatten, und haben 60 Tore geschossen, was sehr ordentlich ist." Für den HSV-Coach sei es daher das Wichtigste, dass sein Team weitermacht. "Wir glauben an uns und sind total überzeugt von dem, was wir tun", so Walter.

Walter erwartet enges Topspiel

Nun steht das Topspiel mit dem SC Paderborn an, die Ostwestfalen könnten ihrerseits mit einem Sieg den Rückstand auf den HSV auf drei Punkte verkürzen. Um die Anspannung im Aufstiegskampf zu lösen, wolle Walter das nicht zulassen. "Wir wollen zeigen, dass das hier unser Haus ist und dieses Heimspiel mit aller Macht gewinnen. Wir wollen dem SC Paderborn unser Spiel aufzwängen, aber natürlich wird es eine enge Partie werden", machte der 47-Jährige vor dem Heimspiel gegen den Verfolger klar. "In dieser 2. Liga sind die Abstände zwischen den Mannschaften nie groß, die Spiele sind immer Spitz auf Knopf. Wir konzentrieren uns vorrangig auf uns und unser Spiel, denn das ist das, was wir beeinflussen können."

Verzichten muss Walter auf Noah Katterbach (Kreuzbandriss), Andras Nemeth (Knöchelbruch) und Bakery Jatta (Gelbsperre). In der Personalthematik sah der Cheftrainer zudem einen Knackpunkt, weshalb die Situation beim HSV wieder brenzliger als notwendig sei. "Wir müssen in der Rückrunde durch Sperren und Verletzungen permanent improvisieren, das war in der Hinrunde noch anders, da waren auch viele Abläufe eingespielter", erklärte der Fußballlehrer. Doch trotz aller Schwierigkeiten war für Walter eindeutig: "Dass zu einer Entwicklung auch mal Dellen gehören, das wissen wir, deshalb gehen wir als Mannschaft und Verein unseren Weg weiter. Wir sind Überzeugungstäter."

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"