Alles, was ihr zum 5. Spieltag wissen müsst

Die Phase des Abtastens endet in der 2. Bundesliga oftmals mit dem 5. Spieltag. Danach wissen die Mannschaften erst einmal, wo sie stehen. Doch bis dahin ist noch ein Schritt zu gehen. Acht verschiedene Teams könnten noch die Tabellenspitze erobern, sieben Mannschaften droht hingegen die Abstiegszone zum Start. liga2-online.de blickt auf Spieltag Nummer 5.

Die Ausgangslage

Der Hamburger SV hätte beinahe die volle Punktausbeute aus dem bisherigen Start mitgenommen, doch eine Garantie für den Spitzenplatz in der Tabelle ist das noch nicht. Schon am Freitagabend könnte sich beispielsweise Fortuna Düsseldorf mit einem Sieg vorbeischieben - und auch die Gegner aus Karlsruhe haben ähnliche Chancen bei einem hohen Sieg im Rheinland. Genauso eng geht es im Tabellenkeller zu, denn abgesehen von den Aufsteigern aus Osnabrück und Elversberg hat jedes Team schon mindestens einen Sieg geholt. Nun treten die Sorgenkinder auch noch gegeneinander an.

Dann stellt sich noch die Frage, welchen Einfluss wohl der Deadline-Day auf den 5. Spieltag dieser Saison haben wird. In den letzten 48 Stunden sind allein zehn Personelentscheidungen gefallen - überwiegend bei der Hertha, die zwei Spieler holte und einen Vertrag auflöste. Noch ist nicht abzusehen, welche Erkenntnisse der letzte Transfertag noch liefern wird, aber die Gerüchteküche brodelt fleißig. Klar scheint: es wird noch etwas passieren!

 

Fünf Spiele im Fokus

Düsseldorf gegen Karlsruhe: Ein Verfolgerduell als Spitzenspiel

Spitzenspiel am Freitagabend? Zumindest ein Verfolgerduell steht zum Auftakt in die fünfte Runde an. Minimalistische Düsseldorfer haben nach zwei Toren und zwei Gegentoren an drei Spieltagen zuletzt gezeigt, wie der Knoten in der Offensive platzen kann - und Elversberg mit fünf Treffern wieder erfolgreich verlassen. Mit Engelhardt, Johannesson und Vermeij haben sich drei Neuzugänge inzwischen erfolgreich in der Thioune-Elf etabliert. Schießt Düsseldorf bei einem Sieg mindestens zwei Tore, übernachtet die Fortuna als Tabellenführer.

Karlsruhe bräuchte hingegen schon vier Treffer. Zumindest dann, wenn die Badener auf der Spitzenposition landen wollen. Die konstante Beständigkeit beim KSC ist jedoch das vorrangige Ziel, denn nach dem erfolgreichen Auftakt und zwei kleineren Rückschlägen meldete sich das Team von Christian Eichner im richtigen Moment wieder zurück, um die Richtung für die Saison vorzugeben. Eine zweistellige Punktzahl wäre im Badener Land daher wohl etwas, das grundsätzlich niemand als guten Start ablehnen würde.

Wiesbaden gegen Schalke: Aufsteiger guten Mutes gegen Absteiger

Auch der Aufsteiger aus Wiesbaden ist hervorragend in die Saison gestartet, wenngleich die 1:2-Niederlage in Nürnberg zuletzt zuerst in ungenutzter Überzahl und später in folgenschwerer Unterzahl zu verschiedenen Stufen des Ärgers geführt hatte. Dennoch: der Sieger der Zweitliga-Relegation ist als bester Neuling in die Liga gekommen und wird seinen Weg unbeirrt fortsetzen wollen. Allerdings muss Cheftrainer Markus Kauczinski bekanntermaßen etwas am Personal basteln, solange ihm zwei Akteure gesperrt fehlen. Angst vor der eigenen Courage wird es beim SVWW nicht geben.

Auch nicht, wenn der FC Schalke 04 zu Gast sein wird. Zumal die Königsblauen - ebenfalls ein Neuling in der Liga - noch mit der Akklimatisierung in der Spielklasse kämpfen. Über die Auftaktpleite gegen den HSV konnten viele Anhänger noch hinwegsehen, da auch in der Folgepartie ein deutlicher Sieg auf dem Papier stand. Doch die beiden Niederlagen gegen Braunschweig (0:1) und Kiel (0:2) nähren die kritischen Stimmen nun doch - davon blieb S04 nach dem Abstieg eigentlich untypisch lange verschont. Zur defensiven Stabilität ist Ex-Chelsea-Talent Tomas Kalas hinzugekommen. Bei den Königsblauen wird die Sorge mitspielen.

FCM gegen Hertha: Wie stabil ist der Hauptstadtklub nach den Transfers?

Alles neu bei der Hertha: Mit Filip Uremovic wurde ein weiterer Akteuer kurz vor Transferschluss abgegeben, während Andreas Bouchalakis und Bilal Hussein das neue zentrale Mittelfeld bei den Berlinern bilden sollen. Viel Bewegung auf dem Transfermarkt, die Pal Dardai in der Kürze der Zeit integrieren muss. Zuletzt konnte der Cheftrainer aufatmen, denn gegen Greuther Fürth zeigte sich der Hauptstadtklub erstmals in dieser Saison entfesselt. Ob die Fluktuation im Kader den Lauf wieder durchkreuzt? Ein bis vier Dardais wollen das verhindern.

Natürlich wird die Aufgabe beim 1. FC Magdeburg ungleich schwieriger. Denn die Elbestädter gehören - wie auch die Flussnachbarn St. Pauli und HSV - zu den drei ungeschlagenen Teams der Liga. Zwei Siege und zwei Remis haben zum Start deutlich gemacht, dass der FCM wohl keinen Grund zur Panik haben wird, was das schwierige zweite Jahr nach dem Aufstieg angeht. Auffällig: Cheftrainer Christian Titz setzt bei seiner Erfolgsserie weiter überwiegend auf etablierte Spieler statt Neuzugänge. In St. Pauli kommt noch hinzu, dass der Coach nur zweimal auswechselte. Viel Bewegung im Kader scheint es aktuell nicht zu geben, aber in Magdeburg wird etwas bewegt.

Spitzenspiel gegen Rostock: HSV empfängt seinen ersten Verfolger

Wie sehr kann der Hamburger SV an die nahezu volle Punktausbeute anknüpfen? Die Mannschaft von Tim Walter präsentiert sich zurzeit so stark wie selten, obwohl der HSV in der Vergangenheit stets einen guten Start in eine Saison erwischte. Nun konnte der HSV zuletzt sogar einen Sieg in Unterzahl einfahren. Mental und körperlich scheinen die Hamburger gefestigt zu sein, zumal nun auch die Rückkehr von Kapitän Sebastian Schonlau bevorsteht. Aber: Rostock hat dem HSV auch in der vergangenen Saison früh ein Beinchen gestellt. Und dieses Mal ist auch die Kogge schon früh gut drauf.

Denn nach dem Rückschlag gegen Hannover (1:2) meldete sich die Mannschaft von Alois Schwartz gegen Osnabrück (2:1) wieder erfolgreich zurück. Drei Siege zum Auftakt in die neue Spielzeit versprachen zuletzt den zweiten Platz - und damit ist das Spiel beim Hamburger SV automatisch das Spitzenspiel der jungen Saison, weil der Erste auf den Zweiten trifft. Gleichzeitig ist es eine mögliche Reifeprüfung für die Kogge, der die Ostseestädter in der aktuellen Form sicherlich freudig entgegen stehen.

Krisenduell: Osnabrück und Elversberg suchen die Trendwende

Anders ist die Gefühlslage am Sonntag wohl an der Bremer Brücke. Der VfL trifft als Vorletzter auf den Letztplatzierten aus Elversberg. Gegen Karlsruhe (2:3) und gegen Nürnberg (2:3) waren die Ergebnisse für die Lila-Weißen jeweils knapp und undankbar, denn ausgerechnet im eigenen Stadion erwies sich die Defensive noch nicht sattelfest. In Rostock (1:2) kam dann auch noch der Elfmeter-Ärger hinzu. Cheftrainer Tobias Schweinsteiger, der im Vorjahr aus einem abstiegsbedrohten Drittligisten einen späteren Aufsteiger machte, sucht noch die richtige Stabilität für das Unterhaus. Im ersten Krisenduell der Saison kann sich der VfL finden.

Ähnlich ergeht es dem amtierenden Drittliga-Meister, der von seiner fußballerischen Art aus Überzeugung keinen Deut abgewichen ist. In den Spielen gegen Hannover (2:2), Rostock (1:2) und Kaiserlautern (2:3) wäre für die SVE auch deutlich mehr drin gewesen. Doch die Fortuna hat der Sportvereinigung zuletzt ihre Grenzen aufgezeigt. Das war mehr, als nur ein einfacher Rückschlag für Horst Steffen und sein Team. Wie gut die Saarländer die deutliche Klatsche verdauen können, wird - und muss - sich an der Bremer Brücke zeigen.

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