FCSP als Rückrunden-Erster jetzt Favorit? "Mir ist es lieber"

Abstiegskandidat Paderborn zu Gast beim Spitzenreiter aus St. Pauli? Mit Blick auf die Rückrunden-Tabelle kommt es am Montagabend zu dieser Konstellation, aus der Cheftrainer Timo Schultz als Sieger hervorgehen will. Dass den Hamburgern dabei die Favoritenrolle zugesteckt werden kann, war für den Übungsleiter eine willkommende Abwechslung. Zu viel Wert wollte Schultz dem allerdings nicht beimessen.

"Distanz vergrößern"

In der Hinrunde sammelte der FC St. Pauli insgesamt 16 Punkte und schleppte sich damit auf den Abstiegs-Relegationsplatz, aber der ist mittlerweile meilenweit entfernt - weil die Hamburger nach sieben Spielen in der Rückrunde ebenso 16 Punkte bislang sammelten. Bei einem weiteren Erfolg gegen Paderborn winkt ein Platz in der oberen Tabellenhälfte für das Sorgenkind der Liga. Angesichts des verrückten Saisonverlaufs blickte FCSP-Cheftrainer Timo Schultz aber lieber auch weiterhin nach unten: "Mehr als der einstellige Tabellenplatz interessieren mich die drei Punkte. Wenn wir die holen, können wir die Distanz nach unten vergrößern."

Am Montagabend empfangen die Hamburger den SC Paderborn, der die Hinrunde noch neun Punkte vor den Kiezkickern abschloss. Mittlerweile stehen die Ostwestfalen hinter dem FCSP, weswegen die Hamburger sogar als vermeintlicher Favorit in die Partie gehen. "Mir ist es lieber, dass wir im Vorfeld die Mannschaft sind, die höher gehandelt wird, als noch in der Hinserie, in der wir um jeden Punkt kämpfen mussten", ließ sich Schultz nur zu gerne von der neuen Rolle überzeugen, in die sich St. Pauli jetzt allerdings nicht "permanent reinmanövrieren" möchte. Trotzdem war auch für die Hamburger klar: "Wenn man sich die Rückrundentabelle anschaut, dann ist es aber so, dass wir Erster sind."

Personalentscheidungen für Schultz

Dieser Verdienst gilt in erster Linie den torgefährlichen Akteuren rund um Guido Burgstaller, Omar Marmoush oder Daniel-Kofi Kyereh, die den FCSP in den letzten Wochen von Sieg zu Sieg schossen. Nicht weniger wertvoll ist gleichzeitig die Defensivleistung, mit Tore Reginiussen glänzte zuletzt zum Beispiel der 34-jährige Routinier. Schultz steht vor der berüchtigen Qual der Wahl, denn auch Philipp Ziereis drängt zurück in die Startelf - war er doch zuletzt sogar Kapitän. "Tore hat es nicht nur in Karlsruhe, sondern auch im Derby wirklich sehr, sehr gut gemacht", wog Schultz bereits vor der Partie ab, schließlich hatte Ziereis seinen Anteil an einer Serie von fünf Siegen in Folge. "Es ist ein 50:50-Duell, bei dem am Ende auch der Bauch entscheidet", so der Cheftrainer.

Zumal der Übungsleiter auch die Trainingsleistungen honorieren will, über die sich jeder Akteur für die erste Elf anbieten kann. Bis auf die Langzeitverletzten stehen dabei auch wieder alle Spieler zur Verfügung, darunter auch Finn Ole Becker und James Lawrence. Gegen Paderborn will Schultz für alles gewappnet sein. "Es wird sicherlich ein Spiel mit einem offenen Visier", versicherte der FCSP-Coach, der auch die Gesamtentwicklung anerkannte: "Wir sind mit unserem Offensivspiel nach dem Winter 'ne Klasse besser als noch vor dem Winter. Von daher kann man sich auf ein gutes und offensives Spiel am Millerntor freuen." Das Spiel startet um 20:30 Uhr.

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